Heřmanova Huť
Die Gemeinde Heřmanova Huť liegt 23 km westlich von Pilsen. In der Gemeinde geht der Pilsener Talkessel in das Hügelland von Stříbro über. Die Gemeinde und ihre Umgebung breiten sich am westlichsten Teil des sich von Pilsen mäßig erhebenden Flachlandes aus. Im Süden, Westen und Norden ist es meist durch ebene Wälder eingerahmt. Die Gemeinde liegt 376 m ü. NN. Heřmanova Huť selbst setzt sich aus folgenden Ortsteilen zusammen: Dolní Sekyřany, Horní Sekyřany und Vlkýš. In der Gemeinde befinden sich Gemeindeamt, Grundschule, Post, Gesundheitsstation und Gemeindebibliothek. Im 18. Jahrhundert fand man in der Nähe der Gemeinde eine Schwarzkohlenlagerstätte von guter Qualität, was zum späteren wirtschaftlichen Aufschwung der Gemeinde beigetragen hat. Heute ist Heřmanova Huť eine moderne Gemeinde mit historischem Umfeld. Denkmäler: – Kirche des hl. Martin aus dem 14. Jahrhundert in Horní Sekyřany, – spätbarocke Schlosskapelle aus dem Jahr 1736 in Vlkýš, – Kapelle in Dolní Sekyřany, – Denkmal der amerikanischen Armee bei dem Gemeindeamt.
Geschichte
Die Gemeinde Heřmanova Huť entstand in jüngster Zeit durch Zusammenschluss der Orte Dolní, Horní Sekyřany und Vlkýš. Sekyřany wurde in historischen Quellen zum ersten Mal im Jahr 1115 erwähnt, als es vom tschechischen Fürst Vladislav dem Kloster Kladruby gestiftet wurde. Das Dorf wurde auf zwei Teile, genannt Horní Sekyřany und Dolní Sekyřany, geteilt. Beide Teile kaufte im Jahr 1253 das Kloster in Chotěšov (Chotieschau). In der Zeit der Hussitenkriege bemächtigte sich der beiden Dörfer Kaiser Siegmund, der Dolní Sekyřany im Jahr 1421 Vaclav von Blatnice und Horní Sekyřany im Jahr 1422 Jan Švamberk verpfändet hat. Horní Sekyřany war seit 1431 im Besitz von Oldřich Špic von Lužany und bis 1464 stand es der Herrschaft Horšovský Týn der Familie Dobohost von Ronšperk zu. Später kam es wieder an Kloster Chotěšov über. Das Dorf Vlkýš mit der Festung wird erst im Jahr 1457 als Landgut des Jan von Třebouň erwähnt. Im Jahr 1487 wird Jan Hošťálek von Hojnest zu dessen Besitzer. Seine Nachkommen residierten hier über das ganze nächste Jahrhundert. Im Jahr 1603 lösten sie Henigars von Žemberk ab, dann Jan Vodňanský (1636), Kfelířs von Zakašov und später auch weitere Häuser. Das ganze Gebiet um Heřmanova huť war durch große Vorkommen an Steinkohle von Bedeutung. An der Ausbeutung der Lagerstätte beteiligten sich im 18. und 19. Jahrhundert bis zu 33 Bergbaugesellschaften. Die Lagerstätten von Qualitätskohle gaben Anlass zur Industrialisierung der Gemeinde. Dazu haben auch Eisenerzlagerstätten im nahe gelegenen Těchlovice beigetragen. Beide Rohstoffquellen nützte der Besitzer von einigen Kohlengruben und einem Großgrundbesitz in Vlkýš, Freiherr Hermann von Lindheim aus, der in den Jahren 1849 bis 1854 eine Eisenhütte in der Gemeinde Vlkýš bauen ließ. Die Eisenhütte wurde im Februar 1854 in Betrieb genommen. Es wurden Bahngleise, Eisenbahnkonstruktionen, Brücken, Weichen und andere Erzeugnisse für Eisenbahn produziert. Die Nachfrage war Dank der ausgezeichneten Qualität sowohl im Inn- als auch im Ausland beträchtlich. Diese Eisenhütte wurde zu einer der größten mit 2000 Arbeitern. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kauften die Eisenhütte die Gebrüder Stölzl aus Wien und ließen sie in eine Glashütte umbauen.
Wirtschaft
In der Gemeinde tätige Unternehmen: Glashütte Heřmanova Huť a.s. – Produktion von Trinkglas, Stölzle Union, a.s. – Produktion von pharmazeutischen und Lebensmittelglas in brauner Glasmasse, Miloš Tětek – Bauunternehmen, Antonín Tětek – Bauunternehmen, Petr Šístek – Graphisches Studio