Žihle
Die Gemeinde Žihle liegt nördlich von Pilsen, 10 km von Kralovice entfernt. In der Gemeinde befinden sich ein Gemeindeamt, eine Grundschule, ein Kindergarten, ein Gesundheitszentrum und eine Gemeindebibliothek. Etwa 1,5 km von Žihle entfernt, im Katastergebiet von Nový Dvůr, befindet sich das flächenmäßig kleine (0,03 ha) Naturschutzgebiet “U Báby – U Lomu” (Beim alten Weib – Beim Steinbruch), das sich über zwei getrennte Teilflächen erstreckt. Auf der ersten Teilfläche (U Báby) befinden sich zwei riesige runde Steinblöcke, Bába und Dědek (das Weib und der Alte) genannt, die durch die laibförmige Verwitterung und den Zerfall von biotischem Granit des Tissauer Massivs über dem angrenzenden Tal von Žihle, das mit weichen Karbon- und Permsedimenten gefüllt ist, entstanden. Die zweite Teilfläche des Naturschutzgebietes (U Lomu) befindet sich 1 km weiter westlich und besteht aus einer Gruppierung von kleineren Steinblöcken, die in gleicher Weise entstanden sind und an eine kleine Felsstadt erinnern. Sehenswürdigkeiten: – Torso eines Renaissance-Schlosses aus den Jahren 1555-1559 – Barockkirche St. Wenzeslaus aus den Jahren 1719-1731 – kleine Barockkirche St. Philipp und Jakob, 1776 umgebaut – Denkmal für die Opfer des Todesmarsches im Zweiten Weltkrieg
Geschichte
Die Gemeinde Žihle entstand im 11. Jahrhundert als kleine Siedlung. Die Bezeichnung Žihle ist slawischen Ursprungs und besagt, dass die ersten Siedler Wald rodeten (tschechisch “vyžehli”), um Boden für Siedlung und Felder zu gewinnen. Die erste schriftliche Erwähnung der Gemeinde Žihle stammt aus dem Jahr 1238. Damals überließ der tschechische König Wenzel I. Žihle dem Kloster Plasy im Tausch gegen das Dorf Kožlany und die angrenzenden Wälder. 1268 wird Žihle als Marktflecken erwähnt. Seit den Hussitenkriegen gehörte Žihle zur Herrschaft Rabštejn und 1559 wird sie durch Ferdinand I. von Habsburg zum Markt erhoben. Žihle bekommt ein Stadtwappen, darf Wochen- und Jahresmärkte abhalten, verfügt über niedere Gerichtsbarkeit und erhält 1595 das Braurecht für die herrschaftliche Bierbrauerei. Während des Dreißigjährigen Krieges wird Žihle zweimal, 1639 und 1645, durch schwedische Heere besetzt und niedergebrannt. Die Bürger hungerten und starben an Krankheiten. Graf Czernin, seit 1622 Besitzer des Städtchens Žihle, siedelte daher in der Stadt neue Familien an, zunächst aus der Herrschaft Chudenice und später deutsche Familien aus Horní Slavkov (Schlagenwald).
Wirtschaft
In der Gemeinde sind folgende Unternehmen tätig: České Cihelny GmbH – Ziegelproduktion České Agrochemické služby CHB GmbH – Produktion von Düngemitteln Zihelský Statek AG – Landwirtschaft Eko Poradentství Reality – Immobilienbüro Autoopravna Kouba Rudolf – Reparatur von Motorfahrzeugen OH DATA software Huček – Verkauf von Software, Computerservice