Břasy
Die Gemeinde Břasy liegt 12 km nordöstlich von Rokycany im Mittelböhmischen Bergland. Sie reicht in das Gebiet des Brdy-Gebirges, das hier mit dem Kohlebecken die nördliche Grenze des Berglandes bildet. Břasy ist ursprünglich der Name des 1960 gegründeten wirtschaftlichen Verbundes der Orte Vranov, Stupno, Kříše, Vranovice und Darova. In der Gemeinde befinden sich Gemeindeamt, Grundschule und Kindergarten, Post, Gesundheitszentrum und Gemeindebibliothek. Gegenwärtig sind hier eine Reihe von Kultur- und Sportvereinen aktiv: die Sportvereine TJ Sokol Břasy, TJ Sokol Stupno, Junák Stupno, der Tschechische Verein der Hobby-Gärtner und die Freiwillige Feuerwehr Břasy. Eine bedeutende, in Stupno geborene Persönlichkeit ist der Komponist und Pädagoge Josef Bartovský (1884-1964). Er war Musikkritiker, schrieb Musiklehrbücher und komponierte Opern und Symphonien. Sehenswürdigkeiten: – St. Laurentius Kirche, gebaut im pseudoromanischen Stil in den Jahren 1880-1882 – Empire-Gruft des Adelsgeschlechts Sternberg – Denkmal für die Opfer der beiden Weltkriege in Stupno
Geschichte
Die erste schriftliche Erwähnung der Gemeinde Břasy stammt aus dem Jahr 1379. Die Entwicklung der Gemeinde ist eng mit dem Kohlebergbau verbunden, den das Adelsgeschlecht Sternberg seit 1610 hier ausbaute. Die Industrie blühte ebenfalls auf. In Břasy standen ein Hochofen für Eisenerz, drei Ölhütten zur Herstellung von Schwefelsäure und ein Walzwerk, das 1835 in eine Glasfabrik zur Tafelglasproduktion umgewandelt wurde. Die Glasfabrik war bis 1933 in Betrieb. 1926 wurden die keramische Fabrik von Antonin Kadlec, die Gießerei “Havlovna” und das Keramikunternehmen J.D. Starck gegründet. Auch in späteren Zeiten war die Gemeinde ein wichtiges Industriezentrum, das sich auf die Produktion von keramischen Belägen, Malanstrichen, Möbeln und Eisengusswaren für Kanalisationen spezialisierte.
Wirtschaft
Die ergiebigen Kohle- und Eisenerzvorkommen bildeten die Basis der örtlichen Eisenindustrie. In Břasy entwickelten sich Bergbau (15 Bergwerke), chemische Industrie, Gießereien und Glasindustrie. Es wurden chemisches Steinzeug, Schwefelsäure, granulierte Farbstoffe und Schiefererzeugnisse produziert. Vereinzelt fand man hier Schwarzkohlevorkommen von ausgezeichneter Qualität direkt unter der Erdoberfläche. Dadurch war ein sogenannter Oberflächenabbau möglich, eine Methode des Schwarzkohleabbaus, die weltweit sehr selten ist. Ein gut erhaltener, 4,8 m hoher Oberflächenauslauf des Radnicer Kohleflözes befindet sich in CHPV Bašta, im westlichen Teil von Břasy, auf dem Grundstück des ehemaligen Bergwerks Matylda. Gegenwärtig sind hier folgende Unternehmen tätig: Primalex, AG – Produktion und Verkauf von Anstrichen AUTOBAZAR Břasy, Petr Lukáč – Gebrauchtwagenverkauf ARMATURKA Břasy GmbH – Produktion von Verpackungsschalenmischungen für Gießereien Sägewerk Břasy GmbH – Produktion von Schnittholz und Paletten Country Golf Club GmbH – Golfplatzbetreiber