Kozolupy
Der Ort Kozolupy liegt 6 km nordwestlich von Pilsen an einem Hang am rechten Ufer des Flusses Mže, der hier die Straße von Pilsen nach Stříbro kreuzt. Durch die Gemeinde führt die Eisenbahnstrecke Pilsen-Eger. In der Gemeinde befinden sich Gemeindeamt, Grundschule und Kindergarten, Post, Gesundheitszentrum, Gemeindebibliothek und Sportgelände. In Kozolupy sind folgende Kultur- und Sportvereine aktiv: Sportverein Sokol Kozolupy, Schachklub Šakal, freiwillige Feuerwehr, Mariage-Klub und Tschechischer Frauenverein. Rund 5 km westlich von Kozolupy liegt der bedeutende Stausee Hracholusky. Das Wasserbecken von beinahe 400 ha Fläche entstand 1964 durch den Bau des 26 m hohen, geschütteten Staudamms. Etwa 2 km abwärts des Staudamms befindet sich die Burg Buben, die durch das Adelsgeschlecht Vladykas von Dolany vor dem Jahr 1379 gegründet wurde. Sehenswürdigkeiten: – Barockkirche Sankt Stephan aus dem Jahr 1782 – klassizistischer Schafstall und Steinspeicher aus dem 19. Jahrhundert – Hucl-Bauernhof aus dem 19. Jahrhundert – Statue des hl. Johann Nepomuk
Geschichte
Kozolupy wird erstmals 1186 in einem lateinischen Schriftstück des Klosters Kladruby erwähnt, das besagt, dass Bředslav von Kozolupy einen Teil seines Besitzes dem Kloster geschenkt hat. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts erwarben wohlhabende Pilsner Bürger das Landgut, die seinen fruchtbaren Boden hauptsächlich zum Anbau von Gerste für Braumalz nutzten. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Gemeinde verwüstet und später siedelten sich hier teilweise tschechische, teilweise deutsche Bauern neu an. Zunächst war die Gemeinde Teil der Herrschaft des Ritters Jan Strachovský von Strachov und ging dann in den Besitz des Adelsgeschlechts Schirnbig über, unter dessen Herrschaft sie vollständig germanisiert wurde. Ab dem 19. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg war Kozolupy im Besitz der Grafen von Schonborn. Erst in den Jahren 1777-1782 wurde die neue Pfarrkirche Sankt Stephan im prächtigen Barockstil errichtet. Seit dem 19. Jahrhundert boten die Kohlebergwerke von Nýřany Arbeitsplätze für die Landwirte und ihre Familien. Durch den Anschluss der Gemeinde an das Eisenbahnnetz stieg auch der Anteil der tschechische Bevölkerung wieder. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die deutsche Bevölkerung vertrieben, die Gemeinde neu besiedelt und tschechisiert.
Wirtschaft
In der Gemeinde ist kein Produktionsunternehmen ansässig, die Bevölkerung pendelt daher in die umliegenden Städte. Die örtlichen Gewerbetreibenden sind meist im Dienstleistungsbereich tätig.