Kolinec
Die Gemeinde Kolinec liegt direkt an der Strecke von Sušice nach Klatovy, in einer Höhe von 550-600 m, eingebettet in die wunderschöne Landschaft an der Grenze zwischen Böhmerwaldvorland und Plánicer Hügelland. Bedeutendste Sehenswürdigkeit ist die frühgotische Kirche Sankt Jakob der Ältere, die Ende des 13. Jahrhunderts errichtet wurde. Die Barocksteinbrücke über den Fluss Ostružná mit einer Statue des Johann Nepomuk wurde im 18. Jahrhundert gebaut und wird als technisches Denkmal geschützt. Das Schloss aus dem 16. Jahrhundert, das den böhmischen Königinnen gehörte, wurde im Jahre 1921 zur Grundschule umgebaut. Im Städtchen sind auch eine alte Synagoge und ein jüdischer Friedhof aus dem 17. Jahrhundert erhalten. In der Umgebung der Gemeinde findet man noch zahlreiche Spuren der mittelalterlichen Goldwäsche. Das Gebiet um Kolinec bietet ideale Bedingungen für Wanderer und Radfahrer. Durch die Gemeinde führen einige Radwege, die die touristischen Sehenswürdigkeiten des Böhmerwaldvorlandes verbinden. Zu den schönsten Strecken gehört der Radweg Nr. 2086, der von Kolinec über den Hügel Vidhošť nach Ústalč führt. Freizeitmöglichkeiten bieten auch das Freibad und das Sportareal.
Geschichte
Die erste schriftliche Erwähnung der Goldwäscherkolonie im Tal des Flusses Ostružná stammt aus dem Jahre 1290. 1380 taucht bereits der Name Kolinezt auf, der dem heutigen Namen sehr ähnlich ist und die Bedeutung “kleineres Kolinec” hat. Unter Václav Vintíř von Vlčkovice erlebte das Städtchen eine Zeit des Aufschwungs. Damals wurde an Stelle der Holzfestung ein Renaissance-Schloss erbaut. Von Anfang des 15. bis Mitte des 16. Jahrhunderts gehörte Kolinec den Herren von Velhartice. Danach wechselte es mehrmals den Besitzer. Aus der Zeit nach dem Jahre 1838, als das Städtchen zur Herrschaft Nalžovské Hory des Grafen Ludvik Taaffe gehörte, stammt der wunderschöne Schlosspark. 1566 wurde in Kolinec Dr. Matyas Borbonius geboren, mit bürgerlichem Namen Matěj Burda, tschechischer Exilant, Gelehrter und Arzt. Zu seiner Zeit trug er den offiziellen Titel des Landarztes, war Hoflieferant für Medikamente am Kaiserhof von Rudolf II. und besaß in Prag eine berühmte Apotheke. Eine andere berühmte, in Kolinec geborene Persönlichkeit ist die Opersängerin L. Márová. Im nahen Dorf Mlázovy hielt sich der Schriftsteller Karel Matěj Čapek Chod längere Zeit auf.
Wirtschaft
Landwirtschaftliche Handelsgenossenschaft – Produktion kochfertiger Speisen