Das Schicksal und Werk von Jaroslav Král
Jaroslav Král (1883–1942) gehört zu den bedeutenden Persönlichkeiten des tschechischen Modernismus. Nach seinem Studium an der Kunstgewerbeschule in Prag bei Jan Preisler und an der Akademie der Bildenden Künste bei Vojtěch Hynais unternahm er Studienreisen nach Deutschland und Paris. Er war als Lehrer in Mladá Boleslav und später an der Tschechischen Technischen Hochschule in Brünn tätig, wo er auch einen Großteil seines Lebens verbrachte. Seine Malerei und Zeichnungen entwickelten sich vor allem im Sinne des lyrischen Kubismus und Neoklassizismus, wobei sie von einem tiefen Interesse an der Figur und der kompositorischen Ausgewogenheit geprägt waren.
Königs Schicksal wurde durch die Verfolgung durch die Nationalsozialisten tragisch beendet – 1941 wurde er vom Gestapo verhaftet und starb ein Jahr später in Auschwitz. Ein Teil seines Werks konnte dank der Tapferkeit seines Bruders Josef erhalten bleiben, der die Bilder im Keller seiner Villa versteckte.
Die aktuelle Ausstellung in der Becher-Villa knüpft an die letztjährige Präsentation für die Galerie Klatovy/Klenová an, allerdings in einem intimeren Format. Sie bringt den Besuchern Králs Persönlichkeit und seine künstlerische Vision näher, die modernistische Suche mit Betonung der menschlichen Dimension verbindet.

