Das Bild von den „BÖHMEN“ im Wandel – Ostbayerische Freilichtspiele des 19.-21. Jahrhunderts
Das Bild von den „Böhmen“ im Wandel
Ostbayerische Freilichtspiele des 19.-21. Jahrhunderts und ihr zeitpolitisch geprägter Blick auf die Hussitenzeit
Vortrag von Dr. phil. Boris Blahak MA, Westböhmische Universität Pilsen | Universität Regensburg | Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz
Wie stark die Geographie Ostbayerns als „Grenzland“ die ansässige Bevölkerung prägt, belegen zahlreiche historische Freilichtspiele in der Region, welche die historischen Beziehungen zum benachbarten Böhmen thematisieren. Die Hussitenkriege (1419-1434) hinterließen dabei besonders tiefe Spuren im regionalen Gedächtnis. Anhand jener Festspiele, die in die Hussitenzeit verlegt werden und über einen längeren Zeitraum die gleiche Geschichte immer wieder neu erzählen, lässt sich verfolgen, wie stark das Bild, das in ihnen von den Tschechen gezeichnet wird, bis heute durch die jeweilige zeitpolitische Situation geprägt ist. Diese kontinuierlichen Neuakzentuierungen wiederum lassen Rückschlüsse zu auf das, was in der Gegenwart der Textabfassung als Ziel kollektiver Willensbildung durch das „Propaganda-Medium“ Festspiel intendiert wurde und wird. Unter diesem Blickwinkel widmet sich der Vortrag der Oberpfälzer „Festspiel-Linie“ in Rötz / Neunburg v. Wald, wo seit dem späten 19. Jahrhundert insgesamt fünf Freilichtspiele mit Hussiten-Sujet zur Aufführung kamen.

