Das neue Schloss Steinach
Das Neue Schloss Steinach:
Führung durch Prof. Dr. Thomas Grundler, Steinach
Als größter und letzter Schlossbau Niederbayerns 1904 – 1908 von Dr. Carl August von Schmieder nach den Plänen von Gabriel von Seidl im neoklassizistischen Stil erbaut. Bauleitung hatte die in Straubing ansässige “Niederbayerische Bauhütte” des Architekten Iwan Bartcky. Familie von Schmieder bewohnt das riesige Haus mit seinen ca. 200 Räumen inmitten des 20ha großen Parks bis 1930, danach muss das Schloss wegen der hohen Unterhaltskosten stillgelegt werden.
Ab 1933 entsteht im Park und in den Wirtschaftsgebäuden ein großes Reichsarbeitsdienstlager. 1939 verkauft August von Schmieder das gesamte Areal an die Reichsautobahn. Es soll eine feudale Raststätte mit Hotel an der geplanten, aber dann wegen des beginnenden 2. Weltkrieges nicht gebauten Autobahn Nürnberg – Wien entstehen. Um der beginnenden Bombardierung zu entgehen, werden 1943 Teile des NSDAP Hauptquartiers München ins Neue Schloss Steinach und in die RAD Baracken verlegt. Damit die brisanten NSDAP Personalakten nicht den anrückenden US Streitkräften in die Hände fallen, wird das Schlossgebäude von den Wachmannschaften am 23.4.1945 in Brand gesteckt und brennt völlig nieder.
Ab 1945 dient das gesamte Areal mit seinen RAD Baracken und den noch stehenden Wirtschaftsgebäuden als offizielles Flüchtlingslager (der Stadt Straubing oder des Landkreises Straubing?) für zeitweise über 300 Personen mit einer eigenen Volksschule. 1955 lässt die Bundesvermögensverwaltung die Schlossruine sprengen und die Keller mit dem Schutt zufüllen. 1961 Verkauf an den Straubinger Juwelier und Uhrenhändler Robert Sporn. Seitdem ist das Areal in Privatbesitz.