1623. Vor 400 Jahren wurde Bayern Kurfürstentum
Vortrag von Dr. Gerhard Immler, München
1623. Vor 400 Jahren wurde Bayern Kurfürstentum
Vor 400 Jahren hatten es die Wittelsbacher geschafft: Das Herzogtum Bayern stieg auf zum Kurfürstentum. Die Verleihung der Kurwürde an Herzog Maximilian I. von Bayern am 25. Februar 1623, war das Ergebnis schwieriger Verhandlungen.
Die Ursprünge des bayerischen Strebens nach dieser Rangerhöhung reichen bis ins Spätmittelalter zurück. Im Hausvertrag von Pavia war 1329 zwischen der bayerischen und der pfälzischen Linie der Wittelsbacher eine abwechselnde Ausübung der Kurwürde vereinbart worden, die Goldene Bulle von 1356 band die Kurwürde dann an das pfälzische Territorium. Am 8. Oktober 1619 schlossen Herzog Maximilian I. von Bayern und Kaiser Ferdinand II. den Münchner Vertrag. Eine Nebenabrede zu dieser Vereinbarung kennzeichnet den Beginn der Bemühungen Maximilians um die Übertragung der pfälzischen Kurwürde auf Bayern. Nach der Ächtung Friedrichs V. von der Pfalz 1621 erfolgte zunächst eine Geheimbelehnung, 1623 schließlich die Übertragung der Kurwürde auf Lebenszeit. Erst der Westfälische Friede 1648, der den Dreißigjährigen Krieg beendete, bestätigte die Kurwürde für Bayern endgültig.
Dr. Immler zeichnet den Aufstiegs Bayerns zum Kurfürstentum nach sowie die gelehrten Diskussionen, die an den beteiligten Höfen darüber geführt wurden.