Carmina Burana
Zwei mitreißende Kantaten aus dem Jahr 1937.
Im Jahr 1937 wurde die Kantate Carmina Burana uraufgeführt. Ihre faszinierende Wirkung verhalf ihr zu ungebrochener Popularität und Hunderten von Aufnahmen durch die besten Orchester und Chöre der Welt. Sie basiert auf 25 Gedichten aus dem 13. Jahrhundert, meist in lateinischer und altdeutscher Sprache, die Carl Orff im Sinne der mitreißenden Dramatik moderner Vokalsinfonik neu interpretierte.
Im selben Jahr entstand eine ebenso bemerkenswerte Kantate, Kytice, die jedoch in keiner Weise mit Erbens Balladensammlung zusammenhängt, sondern fünf tschechische und mährische Volkstexte reflektiert, die er zu einem in der tschechischen Musikliteratur einmaligen Zyklus zusammenfasst. Bohuslav Martinůs Musik, die äußerst attraktiv und zugänglich für das Ohr ist, spiegelt Elemente der tschechischen Volksmusik wider und wird so zu einer Art Gegengewicht zu Orffs Kantate, die mit einer ähnlichen Methode Elemente der mittelalterlichen Musik verarbeitet.