James Francis Gill – 60 Jahre Women in Cars
Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums seiner Reihe „Women in Cars“ nehmen Gills ausdrucksstarke Arbeiten die Betrachtenden mit in die Welt der Paparazzi des alten Hollywoods und schlagen gleichzeitig den Bogen zu den modernen (Selbst-)Darstellungen im digitalen Raum. Zwischen Abstraktion und Realismus spielt Gill in seinen Darstellungen mit Authentizität und Inszenierung und schafft es, den Geist der 60er Jahre in eine moderne Formensprache zu übersetzen.
Die Werke lassen dem Betrachter genügend Interpretationsspielraum für eigene Überlegungen. Woher kommt die Frau im Auto? Wohin geht sie? Warum steigt sie hier aus? Vielfältige Posen, mit direktem Blick, hinter einer Sonnenbrille, abgewandt oder den Kopf nach hinten geneigt – Gill spielt ein atemberaubendes Spiel. Die Szenerien der „Women in Cars“ laden zum Verweilen, zum Träumen und zum Nachdenken gleichermaßen ein.
Gills „Women in Cars“ sind ein Beispiel für Vielfalt und Beständigkeit. Sie nutzen uns bekannte Formen, um neue Perspektiven zu eröffnen. Sie sind geheimnisvoll und dennoch kommunikativ. Still, wenn es sein muss und laut, wenn wir es nicht erwarten. Sie sind nicht brav, sondern wo es sein muss, frech, unartig und vorlaut.