2 Brüder – 2 Nationalitäten
Premiere des vom Haus des Deutschen Ostens und vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfond geförderten Dokumentarfilms der Filmemacherin Petra Dombrowski.
Betrachtet wird die Zeit von 1933 bis 1959 und das Schicksal von zwei ursprünglich tschechischen Brüdern, von denen einer Tscheche blieb und der andere die deutsche Staatsbürgerschaft annahm und nach Deutschland abgeschoben wurde. Ihre unterschiedliche persönliche Entwicklung steht exemplarisch für die Auswirkungen auf den Einzelnen sowie auf ganze Generationen, wobei die Komplexität der geschichtlichen Abläufe im Zentrum steht.
Gerade in der aktuellen Situation wird angesprochen, dass es in der Nationalitätenfrage nicht nur ein „Entweder-oder“, sondern ein „Sowohl-als-auch“ gibt. Ziel ist es, Berührungsängste gegenüber dem Unbekannten abzubauen und dessen Perspektive einzunehmen, was zu Toleranz und Akzeptanz führen soll.
Ausgehend von der Fokussierung auf die deutsch-tschechische Vergangenheit, in der aus Brüdern Feinde wurden, drängt sich aktuell die Frage, ob aus der Idee einer europäischen Union ohne Grenzen wieder ein Rückfall in das Gedankengut des reinen Nationalstaats entsteht?
Das ist ein Film über “Grenzen” in verschiedener Hinsicht, denn “geografische” Grenzen können oft auch „geistige“ Grenzen bedeuten – oder?
Ein spannendes Thema – auch für das Gespräch am 14.04.2021 um 17:30 Uhr in Zoom.