Cham und der Film “Die Brücke” mit spezieller Führung “Auf den Spuren des Films”
Cham und der Film „Die Brücke“
Heimatgeschichtliche Ausstellung des Stadtarchivs Cham im Museum SPUR
Juni 1959 – dunkle Rauchschwaden ziehen durch die Schützenstraße. Immer wieder bringen Explosionen am Regenufer die Fensterscheiben der benachbarten Häuser zum Vibrieren. Auf dem Dach des Armenhauses wird sogar ein extra dafür errichteter Holzaufbau gesprengt. Währenddessen drängen sich zahlreiche Schaulustige dicht an dicht, um aus sicherer Entfernung jede Einzelheit zu verfolgen. Sie wollen nichts verpassen von dem Ereignis, das Cham über Wochen in Atem hält. Die Erinnerungen an die Dreharbeiten sind auch nach 55 Jahren noch sehr lebendig. Aus diesem Anlass stellte das Stadtarchiv eine heimatgeschichtliche Ausstellung über Cham und seine Rolle im Film „Die Brücke“ zusammen.
Das Erdgeschoss des Armenhauses bietet den passenden Rahmen um vor allem Aufnahmen von Privatpersonen zu zeigen. Sie dokumentierten mit ihren Fotokameras die Arbeit des Regisseurs Bernhard Wicki und seines Teams. So manche Szene, die in der Endfassung des Films nicht zu sehen ist, blieb zumindest auf den Schnappschüssen der Hobbyfotografen erhalten.
Um einen ausgesprochenen Blickfang handelt es sich bei den zwei ausgestellten Dioramen. Herr Udo Uecker fertigte ein Modell an, auf dem das Gelände zwischen Biertor und alter Florian-Geyer-Brücke während der Dreharbeiten dargestellt ist. Das zweite Modell stammt von Herrn Swen Richert. Es zeigt im Maßstab 1:48 die Schluss-Szene des Films.
Nicht vergessen wurden die Erzählungen der Zeitzeugen. Sie konnten sich oft noch sehr lebhaft an die Dreharbeiten von 1959 erinnern. Dazu gehört zum Beispiel jene Episode, als auf Anweisung Bernhard Wickis die Bäume an der Schützenstraße entlaubt wurden. Einige der damaligen Statisten und Zuschauer ließen sich vor der Kamera interviewen. Die so entstandene Videodokumentation ist Teil der Ausstellung.
Zum Veranstaltungsprogramm gehört auch eine spezielle Führung durch Stadtarchivar Timo Bullemer. Am 22. Juni und nochmals am 27. Juli jeweils um 14 Uhr können Interessierte auf den Spuren des Films „Die Brücke“ wandeln. Nach einer Führung durch die Ausstellung schließt sich ein Gang zu ehemaligen Drehorten im Umfeld der Florian-Geyer-Brücke an.