KulturTour nach Pilsen zu zwei Festivals

Als sich das Publikum am Ende des Galakonzerts „Tribute to Ella Fitzgerald & more“ im J.K.Tyl Theater zu Standing Ovations erhob, der ganze Saal vom Parkett bis zu den Rängen zu den Zugaben mit swingte, neigte sich ein Kulturtourenglanzpunkt dieses Jahres dem Ende zu.  

Die Pilsner Festivalorganisation von Jazz bez hranic (Jazz ohne Grenzen) hatte hochkarätige Interpreten der internationalen Jazz-Szene anlässlich des 100. Geburtstages der Jazzlegende Ella Fitzgerald eingeladen. Deborah J. Carter aus den USA gehört zur Crème de la Crème der internationalen Jazz-Szene und überzeugte von Beginn an mit ihrer voluminösen Stimme. Kontrast zu ihr der deutsche Norbert Gottschalk, der als einer der bedeutendsten Jazz-Sänger Europas gilt. Die dritte Stimme des Abends gehörte der balinesischen Sängerin Dian Pratiwi, der es von Anfang an gelang, das Publikum mitzureißen. Als Überraschung trat die erst 17-jährige deutsche Nachwuchssängerin Lina Knörr auf, die trotz ihres jugendlichen Alters mit ihrer sehr reifen Jazz-Stimme beeindruckte. Die Solostimmen hatten mit dem  East-West-European Jazz Orchester unter der Leitung des deutschen Dirigenten Uwe Plath und seinem russischen Kollegen Andrej Machnev ein höchst professionelles Orchester als treibende Kraft.  

Die CeBB-Reisegruppe begann die Tour am Nachmittag im DEPO2015. Das ehemalige Busdepot ist seit dem Kulturhauptstadtjahr im Jahr 2015 das Zentrum für Kultur und Kreativität in der Stadt Pilsen. Das Reiseleiterteam Susanne Setzer und David Vereš hatte mit dem Besuch des Böhmisch-Bayerischen Festivals TREFFPUNKT eine gute Wahl getroffen. In der großen Halle zog die Big Band Convention Ostbayern mit ihrem mitreißenden Swing schon am Nachmittags die Gäste auf die Tanzfläche. Dazu machte der Duft von bayerischen und böhmischen Schmankerln Lust auf eine kulinarische Stärkung. Neben Musik und Kunstausstellung boten im Freigelände zwei Brüder aus dem französischen Cirque Nouveau eine amüsante Vorstellung mit Trickski, die das Publikum restlos begeisterte.  

Vor dem Galakonzert hatte das CeBB eine der seltenen Führungen durch das 1902 eröffnete glanzvolle J.K. Tyl Theater organisiert. Die Teilnehmer erfuhren interessante Details zum Theaterleben, konnten hinter die Bühne schauen und in den Kellerräumen eingelagerte Requisiten und Bühneneinrichtung bestaunen.