KulturTour per Rad in Südmähren
Die wunderschönen Landschaften Südmährens hatte sich das Centrum Bavaria Bohemia (CeBB) in diesem Jahr als Ziel für seine alljährliche Rad- und KulturTour ausgesucht. Die 24 Plätze der zum dritten Mal stattfindenden Radtour war im Nu ausgebucht, verbindet sie doch Sport mit Kultur in reizvollen Landschaften.
In Südmähren, der wärmsten und trockensten Region Tschechiens, führen herrliche und bestens beschilderte Radwege zwischen Weinbergen und Wäldern zu historischen Orten und wunderschönen Schlössern. An drei Tagen auf dem Fahrrad standen unterschiedliche Touren auf dem Programm, vom Direktor des Hotels in Strážnice (Straßnitz), František Kotek, professionell geleitet und unterstützt vom Reiseleiterteam des CeBB, Susanne Setzer und Sebastian Lesňák.
Die erste Etappe von Kroměříž (Kremsier) ging über den wunderbar ausgebauten Radweg Nummer 47 am Baťa-Kanal und dem Fluss Morava (March) entlang. Mittagsziel war das beschauliche Städtchen Uherské Hradiště (Ungarisch Hradisch). Ein plötzlich einsetzendes Gewitter verkürzte die Tour, jedoch gab es an den darauffolgenden Tagen genügend Gelegenheit, die versäumten Kilometer mit dem Fahrrad nachzuholen.
Die zweite Etappe hatte das beeindruckende Städtchen Valtice (Feldsberg) als Ausgangspunkt. Hier steht mit dem fürstlich-liechtensteinische Schloss Valtice (Schloss Feldsberg) eines der schönsten Barockschlösser Tschechiens. Die Strecke ging durch die einzigartige UNESCO-Kulturlandschaft, die reich an Sehenswürdigkeiten ist. Innerhalb von 200 Jahren ist ein wunderschöner Komplex aus Parks, Adelsresidenzen, Schlossgärten, Weinbergen, ausgedehnten Äckern, Teichen und Flusskanälen entstanden. Beeindruckend die Kolonnade bei Rajsna und das Jagdschlösschen Rendezvous. Mitten im Wald gelegen, trafen sich dort die Jäger zum Feiern. Weiter ging die Route nach Lednice (Eisgrub) mit seinem beeindruckenden Schloss, das auf der UNESCO-Welterbeliste steht – eingebettet in blühende Gartenlandschaften. Ziel dieser Tagesetappe war Mikulov (Nikolsburg). Die Stadt ist das wichtigste Zentrum des tschechischen Weinbaus.
Die letzte Radetappe startete direkt vom Hotel in Strážnice (Straßnitz) und führte zum nahe gelegenen Schloss mit Schlossgarten und seiner beeindruckenden Platanen-Allee. Sie gilt als die schönste Südmährens. Die Radstrecke schlängelte sich durch Weinberge, Wälder und entlang der Spuren des Lignitabbaus in der Kohlenlagerstätte Dubnany (Dubnian). Am Weg grüßte das Barockschloss Milotice aus dem 18.Jh.. Vor dieser traumhaften Kulisse organisierte die Reiseleitung ein Überraschungsmittagsbuffet in der freien Natur. Die Tagesetappe endete in der Kreisstadt Hodonín (Göding) Für einige reichte die Kondition noch zu einem Abstecher in die ehemalige Königliche Freistadt Skalica (Skalitz) in der nahen Slowakei. So summierten sich 170 Kilometer auf dem Fahrrad – verteilt auf drei Tagesetappen.
Das Genießen kam bei der Radtour nicht zu kurz. Dem Abendessen mit Musik in einem der historischen Weinkeller im bedeutenden Weinort Petrov (Petram) schloss sich eine Weinprobe Südmährischer Weine an. In Erinnerung bleiben hervorragende Weine und die herzliche Gastfreundschaft. An einem der Tage organisierte das Hotel einen Folkloreabend, an dem eine typisch südmährische Kapelle spielte. Dazu tanzte ein in traditionellen Trachten gekleidetes Paar. Einer dieser Tänze ist in der nationalen Liste als Welterbe vermerkt. Die Teilnehmer der KulturTour ließen sich nicht lange bitten und schwangen selbst das Tanzbein. In heiterer Stimmung endete die Rad- und KulturTour quer durch Südmähren nahe der Slowakei und dem österreichischen Weinviertel.
Beim Zwischenstopp in Prag erwartete das Moldauschiff „Klara“ auf der Rückreise die Reisegruppe zu einer zweistündigen Mittagsfahrt auf der Moldau mit Blick auf die beeindruckende Kulisse Prags vom Wasser aus. Die Karlsbrücke, die Prager Burg, der Vyšehrad und das Tanzende Haus zogen vorbei. Nach einem kurzen Aufenthalt in der Hauptstadt, die jeder nach eigenem Geschmack gestaltete, ging es auf Heimreise in die Oberpfalz. Nach der Tour erhielt Susanne Setzer begeisterte Reaktionen von den Teilnehmern. Ein Grund mehr, auch im nächsten Jahr eine mehrtägige Radtour in eine reizvolle Gegend im Nachbarland zu planen.



