Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle besucht das CeBB auf seiner Sommertour
„BB – Bayern Böhmen, diese griffige Abkürzung gefällt mir. Das ist ein Markenzeichen, das vom Centrum Bavaria Bohemia in Schönsee mit großem Engagement mit Leben gefüllt wird“ sagte Bayerns Kultur, Bildungs- und Wissenschaftminister Dr. Ludwig Spaenle, der auf seiner Sommertour am Freitag Station im CeBB machte und gerne sein Versprechen einlöste, im zehnten Jahr seines Bestehens das Centrum Bavaria Bohemia (CeBB) zu besuchen.
Trägervereinsvorsitzende Irene Träxler, 2. Bürgermeister Josef Irlbacher und CeBB-Leiter Hans Eibauer begrüßten Dr. Spaenle mit seiner Frau und führten durch das ehemalige Kommunbräuhaus. Beeindruckt zeigte sich der Minister von der Vorgeschichte als Kommunbräuhaus, der langen und schließlich erfolgreichen Suche der Stadt nach einer überregionalen Nutzung für das Baudenkmal. Nur so gab es 2004 grünes Licht für die Sanierung des Gebäudes mit einer Architektur, die den Gast aus München sichtlich beeindruckte. 2006 eröffnete die grenzüberschreitende Kulturdrehscheibe, die sich in den letzten Jahren mit der Umsetzung der bayerischen Beiträge für das Kulturhauptstadtprogramm Pilsen 2015 und der Koordination des Begleitprogramms der diesjährigen bayerisch-tschechischen Landesausstellung Karl IV. einen guten Namen erarbeitet hat.
Der Rundgang im CeBB begann vor dem Gebäude mit einem Blick auf die Glasfassade oberhalb des Bruchsteinmauerwerks. Als Firmenchef berichtete 2. Bürgermeister Josef Irlbacher über Details der Ausführung, hatte doch sein Unternehmen den Auftrag, die Glaspaneele zu fertigen. Nächste Station war das ehemalige Sudhaus in der historischen Gewölbehalle, derzeit Ort der Sommerausstellung des CeBB mit großartigen Fotos unter dem Titel Fotografische Begegnung mit dem Nachbarland und den über achtzig Aufnahmen der Fotosafari, die Schülerinnen und Schüler von acht partnerschaftlich verbundenen Schulen bei Besuchen im Nachbarland schossen. Natürlich ließ sich Dr. Spaenle einen orangen Punkt geben und klebte ihn zu dem Foto der Fotosafari, das ihm spontan am besten gefiel. Ein Foto der Mittelschule Neunburg v.W. und der Partnerschule in Poběžovice hat die Gunst des Ministers in der Publikumsabstimmung bekommen.
Beeindruckt zeigte sich Staatsminister Dr. Spaenle im Inforaum des CeBB von dem riesigen Angebot an Informationen zu Kultur und Tourismus im Grenzraum. „Da darf keiner sagen, in den ländlichen Regionen Bayerns sei wenig los. Das Gegenteil ist der Fall. Die Flyer, Prospekte und Plakate sind das Spiegelbild der großartigen Aktivitäten von Kultureinrichtungen, Initiativen, Vereinen und Kommunen auf bayerischer und tschechischer Seite“ kommentierte der Minister anerkennend.
Das Thema grenzüberschreitende Zusammenarbeit Bayern – Tschechien ist ein wichtiges Anliegen der bayerischen Staatsregierung, nach außen sichtbar durch die vielen gegenseitigen Besuche von Ministerpräsident Horst Seehofer und den Premierministern Tschechiens. Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle und sein tschechischer Ministerkollege Daniel Herman unterzeichneten Anfang Mai 2015 eine gemeinsame Absichtserklärung zur kulturellen Zusammenarbeit auf vielen kulturellen Ebenen. Die Umsetzung des Memorandums und welche Rolle das CeBB dabei spielen könnte, stand im Mittelpunkt des nach dem Rundgang geführten Gesprächs. Vier Institutionen – die Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, die Repräsentanz des Freistaats Bayern in Prag und das CeBB stimmten sich Anfang August bei einem Treffen ab und sagten dem Minister zu, sich zu engagieren, um die am 4. Mai 2015 unterzeichnete Erklärung umzusetzen und grenzüberschreitend interessierte Kulturakteure zu beraten.
„Das Angebot der vier Institutionen gefällt mir, da machen wir noch heuer Nägel mit Köpfen“ ließ der Minister die Schönseer Gesprächspartner wissen. Noch im Herbst will Staatsminister Dr. Spaenle Details ausarbeiten und vereinbaren. „Und ich liefere das Türschild aus Glas für das CeBB“ gab 2. Bürgermeister Josef Irlbacher als Glasfachmann eine spontane Zusage.
Hans Eibauer informierte den Gast aus München noch über das von Bavaria Bohemia e.V. / CeBB mit seinen Pilsner Partnern derzeit erarbeitete Projekt „Barock Bayern Böhmen“, das Ende August zur Förderung eingereicht werden soll. Im Mittelpunkt steht das großartige Kulturerbe der Barockzeit. Beeindruckende Baudenkmäler – Klöster, Kirchen, Schlösser, Gärten – geben auf bayerischer und tschechischer Seite in der Grenzregion Zeugnis von dieser Epoche und ihren großartigen Baumeistern. Die Gebrüder Asam und die Baumeisterfamilie Dientzenhofer waren in Bayern und Böhmen tätig, ihr Schaffen wird genauso nachgezeichnet wie ein Netzwerk aufgebaut, breitgefächert informiert und in Veranstaltungen und Präsentationen die Barockzeit im 21. Jahrhundert lebendig werden zu lassen. Sich mit dem Kulturerbe des Barock in einem grenzüberschreitenden Projekt zu befassen, fand bei Staatsminister Dr. Spaenle sofortige Unterstützung. „Da bin ich auf eurer Seite und sage zu, mit Experten zu reden, damit mit fundierten Veröffentlichungen der Glanz dieser Epoche nachhaltig bewahrt wird“.