Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle würdigt das Centrum Bavaria Bohemia
Auf Einladung von Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle fand Anfang Mai ein Gespräch mit Irene Träxler, 1. Vorsitzende von Bavaria Bohemia e.V. und Hans Eibauer, Leiter des Centrum Bavaria Bohemia (CeBB), im Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst in München statt.
Im Mittelpunkt des Termins, an dem auch Werner Karg, stellv. Leiter der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit teilnahm, standen die Schwerpunkte der Arbeit des CeBB in den zehn Jahren seines Bestehens, die Koordinierung des Begleitprogramms der Landesausstellung Karl IV. und die Umsetzung der Gemeinsamen Absichtserklärung zwischen dem Freistaat Bayern und der Tschechischen Republik zur kulturellen Zusammenarbeit, die vor einem Jahr unterzeichnet wurde.
Die Gäste aus Schönsee machten Staatminister Dr. Spaenle mit der Überreichung der druckfrischen Begleitprogrammbroschüre zur Landesausstellung Karl IV. eine große Freude, zählt doch die von Mitte Mai bis Ende September in Prag und vom 20.Oktober 2016 bis 5. März 2017 in Nürnberg stattfindende Bayerisch-Tschechische Landesausstellung zu den wichtigsten grenzüberschreitenden Veranstaltungen der beiden Nachbarländer. Mit der Koordinierung des Begleitprogramms – beauftragt vom Haus der Bayerischen Geschichte – hat das CeBB nach den Worten des Ministers gezeigt, welch vernetzende Rolle es für die kulturelle Zusammenarbeit spielt.
Eingangs des Gesprächs stellte Hans Eibauer die Schwerpunkte der zehnjährigen Arbeit des Centrum Bavaria Bohemia (CeBB) vor und überreichte die Broschüre Begegnung Bayern Böhmen – 10 Jahre CeBB, die auf 80 Seiten einen umfassenden Überblick über Projekte, Partner, Finanzierung und Zielrichtung ermöglicht. Irene Träxler, 1. Vorsitzende von Bavaria Bohemia e.V., schilderte die Rolle des Trägervereins mit derzeit fast 450 Mitgliedern und die Finanzierung im Rahmen eines Mehrsäulenmodells. Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle machte deutlich, wie wichtig ihm und dem Freistaat Bayern die Vertiefung und der Ausbau der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit auf allen Gebieten der Kultur ist und würdigte das CeBB für seine koordinierende Funktion als Kulturdrehscheibe im bayerisch-tschechischen Nachbarraum. Deshalb ist der Bayerische Landtag im Jahr 2012 dem Vorschlag seines Hauses und des Kulturausschusses gefolgt, das CeBB für seine grenzüberschreitende Leistung zu fördern.
Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle erinnerte beim Besuch der Delegation des CeBB an die Unterzeichung des Memorandums zur bayerisch-tschechischen kulturellen Zusammenarbeit vor einem Jahr. Er bezeichnete das CeBB neben der Repräsentanz des Freistaats Bayern und der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg „einen zentralen Anker für die kulturelle Zusammenarbeit zwischen Bayern und Tschechien“. Die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg leistet vor allem wertvolle Erinnerungsarbeit, die Ende 2014 eröffnete Repräsentanz in Prag ist wichtige Anlaufstelle in der tschechischen Hauptstadt und das CeBB gehört zu den auf beiden Seiten der Grenze geschätzten grenzüberschreitenden Akteuren im Kulturbereich. Die bayerische Landesausstellung zu Karl IV, dessen umfangreiches Begleitprogramm das CeBB koordiniert, stellte Dr. Spaenle als Musterbeispiel reger bayerisch-tschechischer Zusammenarbeit heraus. Das Begleitprogramm mit mehr als 350 Veranstaltungen zwischen Würzburg und Passau veranschaulicht, auf welch bedeutenden historischen Fundament die Beziehungen beider Nachbarländer stehen und wie auf verschiedensten Ebenen in der Grenzregion die guten nachbarschaftlichen Beziehungen Teil des alltäglichen Lebens geworden sind.
Am Schluss des Gesprächs bat Staatminister Dr. Ludwig Spaenle die Vertreter des CeBB, sich weiter intensiv um die kulturelle Zusammenarbeit zu kümmern, ob im Rahmen von Projekten oder in kooperierender Funktion. Hans Eibauer erwähnte als nächste Pläne die Fortsetzung des Projekts Kultur ohne Grenzen – Begegnung Bayern Böhmen im Jahr 2017 mit Tandem Pilsen als neuen Partner, mit der bewährten Förderung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds und der Forcierung von Schulprojekten als Schwerpunkt. Weiter ist das CeBB an der Vorbereitung des Projekts Kulturregion Bayern Böhmen im Rahmen der Grenzraumstudie des Finanz-, Landesentwicklungs- und Heimatministeriums beteiligt. In der Abstimmungsphase befindet sich derzeit ein grenzüberschreitendes Barockprojekt im Zeitraum 2017 bis 2019, das zusammen mit der auch nach dem Kulturhauptstadtjahr agierenden gemeinnützigen Vereinigung Plzen 2015 o.p.s realisiert werden soll. Abschließend bat Staatminister Dr. Ludwig Spaenle darum, dass sich das CeBB mit Nachdruck dafür engagiert, die Zielsetzungen der vor einem Jahr von ihm und dem tschechischen Kulturminister Daniel Herman unterzeichneten gemeinsamen Absichtserklärung zu erreichen.