KulturTour auf den Spuren Karls IV. zur Kaiserburg Karlstein
Die Kulturtour von Bavaria Bohemia e.V, / CeBB im April begab sich anlässlich seines 700. Geburtstags auf die Spuren Karl IV. Die bedeutendste Burg Böhmens, die mächtig Kaiserburg Karlstein (Karlštejn) und die Burg Křivoklát in Mittelböhmen waren das Ziel.
Als erste Station steuerte die Reisegruppe die Burg Křivoklát (Pürglitz) an. Sie ist nationales Kulturdenkmal und eine der ältesten Burgen der böhmischen Herzöge und Könige, deren Baubeginn auf 12. Jahrhundert zurückgeht. Die massive, von dichten Wäldern umgebene Königsburg, war ein beliebter Aufenthalts- und Jagdort Kaiser Karl IV. und seines Sohnes Wenzel IV. Die 60 Teilnehmer erkundeten in zwei geführten Gruppen Burgkapelle, Folterkammer, Bibliothek, Gemäldesammlung und Rittersaal mit Werken gotischer Malerei. Höhepunkt des Rundgangs war der königliche Saal, der nach dem Vladislav-Saal auf der Prager Burg der zweitgrößte gotische Raum in Böhmen ist.
Als Abstecher zwischen den beiden Burgen bot sich für die Mittagspause der idyllisch gelegene Ort Svaty Jan pod Skalou im böhmischen Karst an. Die Geschichte des Wallfahrtortes beginnt im 9. Jahrhundert, als sich der Sage nach der erste tschechische christliche Einsiedler Ivan in einer Felsenhöhle ansiedelte. Der Besuch in der Klosterkirche Johannes des Täufers mit gotischen und barocken Stilelementen und die Höhle vom Hl. Ivan ließ die Geschichte dieses heiligen Orts aufleben.
Die Burg Karlstejn (Karlstein) ist unzweifelhaft die mächtigste und bedeutendste Burg Böhmens, vom böhmischen König und römischen Kaiser Karl IV. auf einem steilen Kalksteinhügel erbaut. Sie diente im 14.Jh. nicht nur als kaiserliche Residenz, sondern vor allem zur sicheren Aufbewahrung der Reichskleinodien. Mit Kutsche, Taxi oder zu Fuß ging es vom Tal hinauf zur Burg. Bewunderung riefen die historischen Räume des Kaiserlichen Palastes bei den Gästen der Kulturtour hervor: Die Führung ging über Ahnensaal, Schlafzimmer Karl IV, Audienzsaal, Speisesaal bis zur Schatzkammer im Marienturm mit einer Kopie der St. Wenzelskrone mit 96 Edelsteinen. Nach der Burgbesichtigung blieb noch ausreichend Zeit zur Einkehr. Die beiden versierten und umsichtigen Reiseleiterinnen Gabi Dlubal und Kamila Spichtinger überraschten die Teilnehmer auf dem Heimweg mit einem Abstecher nach „Amerika“. „Velka Amerika“ heißt der Kalksteinbruch in der Gemeinde Morina, der zu einer der meist fotografierten Naturlandschaften Tschechiens gehört und an die berühmten Nationalparks in den USA erinnert.