Das Projekt Pilsen – Kulturhauptstadt Europas 2015 geht in seine lezte Runde ins vierte Quartal
Das Programm Pilsen – Kulturhauptstadt Europas 2015 neigt sich langsam seinem Ende zu. Es ist jedoch noch zu früh, das gesamte angesprochene Projekt zu bewerten, da das Programm noch nicht geendet hat und bis zum Ende des Jahres noch viele Kultur- und Gesellschaftsveranstaltungen anstehen.
Sei es die in diesem Jahr außer der Reiheveranstaltete Zeichnungs-Biennale, an dem die Preisträger der letzten Jahrgänge teilnehmen, das traditionelle Jazz-Festival ohne Grenzen, die außergewöhnliche Ausstellung in der Westböhmischen Galerie unter dem Namen „Adel und Frömmigkeit. Barock in der Region Pilsen und Westböhmen.“, die thematisch an das erfolgreiche Sommerfestival „9 Wochen Barock“ anknüpft, den laufenden Zyklus des sog. „Neuen Zirkus“, wobei sich in Pilsen diesmal das neue tschechische Ensemble La Putyka und der französische Zirkus Akoreacro vorstellen werden oder die Vorstellung von zwei Blues- und Rocklegenden – John Mayall und Deep Purple.
Dabei muss nicht explizit erwähnt werden, dass es sich nur um einen kleinen Ausschnitt eines viel umfassenderen Programms handelt, bei dem jeder nach seinen Interessen und seinem Geschmack das Richtige auswählen kann.
Wie bekannt, ist noch ausreichend Zeit für eine Gesamtbewertung. Trotzdem hier zwei partielle Tatsachen:
Eine davon sind die ungewöhnlich hohen Besucherzahlen der Stadt Pilsen. Es gibt praktisch keinen Tag, an dem man nicht im Stadtzentrum eine Touristengruppe antreffen würde, vor allem von den Nachbarn aus Deutschland, aber auch aus anderen Ländern. Es ist deutlich, dass das Projekt Europäische Kulturhauptstadt ein hohes Besucherpotential hat, und daran sind ebenfalls auch die ausländischen Medien beteiligt, die umfangreich über Pilsen berichten. Das ist für die in relativer Nähe zur Hauptstadt Prag – das natürlich die touristische Hauptaufmerksamkeit auf sich zieht -liegende Stadt eindeutig erfreulich und bringt auch Optimismus für die Zukunft.
Die zweite Tatsache ist, dass dieses Projekt es geschafft hat, die junge Generation anzulocken, die sich zu Wort meldet, die hiesige Kulturszene positiv erweitert und mannigfaltig gestaltet. Gerade diese Generation wird es sein, die auch in der Zukunft das kulturelle Antlitz von Pilsen bestimmen wird.
Am Samstag, dem 12. Dezember, wird das Programm des Projektes Europäische Kulturhauptstadt 2015 feierlich und offiziell beendet. Dieses Ende bedeutet aber auch den Anfang von einem anderen, schöneren, kulturelleren, bekannteren Pilsen. Und das ist das Wichtigste.
Autor: Martin Baxa, Stellvertreter des Oberbürgermeisters für die Bereiche Kultur, Fremdenverkehr, Denkmalschutz und das Projekt Pilsen – Kulturhauptstadt Europas 2015