Besuch von Kulturverantwortlichen bayerischer Städte in Pilsen
Um kurz vor Beginn des Kulturhauptstadtjahres weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszuloten, hatte Plzeň 2015, o. p. s. am 18. und 19.11.14 Kulturverantwortliche aus München, Nürnberg, Bayreuth und Regensburg zu einem Besuch eingeladen.
Wie wichtig der Stadt Pilsen und den Verantwortlichen für das Kulturhauptstadtprojekt Pilsen 2015 die Zusammenarbeit mit den bayerischen Nachbarn ist, machte bereits die Anwesenheit des stellvertretenden Oberbürgermeisters Martin Baxa und zahlreicher Mitglieder des Pilsen 2015-Teams bei der Begrüßung am Dienstagabend im Meeting Point auf dem Stadtplatz deutlich. Zu Präsentationen über die Programminhalte oder aber zu Gesprächen waren der Leiter der gemeinnützigen Organisation Jiří Suchánek, der Programmchef Jiří Sulženko, der Manager für internationale Projekte Petr Šimon mit seiner Kollegin Šárka Krtková, die das Treffen organisiert hatte, der Leiter für Marketing und PR Radovan Auer und Adéla Foldynová, die für das Programm im Depo2015 zuständig ist, gekommen. “Die Zusammenarbeit mit unseren bayerischen Nachbarn ist sehr wichtig für uns. Wir freuen uns auf interessante Impulse und Begegnungen – und das nicht nur für das Kulturhauptstadtjahr, sondern auch für langfristige Kooperationen.”, betonte Martin Baxa bei der Begrüßung.
Während Jiří Sulženko in seiner Präsentation auf die Höhepunkte des Kulturhauptstadtjahres einging, beleuchtete Šárka Krtková die Aktivitäten im Rahmen des gemeinsamen Projekts regio2015, in dem das Centrum Bavaria Bohemia (CeBB) als Leadpartner fungiert. Als dessen Vertreterin erläuterte Maika Victor-Ustohal die Planungen für das Abschlussfest der Bayerischen Kulturtage unter dem Motto “Blumen für Pilsen”. Die Stadt Regensburg als weiterer Projektpartner wurde bei dem Treffen durch Hana Bejlková vertreten. “Mit den Bayerischen Tagen bieten wir Ihnen eine Möglichkeit, sich noch mit Kulturbeiträgen in Pilsen zu präsentieren.”, so Šárka Krtková an die bayerischen Kulturverantwortlichen gewandt.
Adéla Foldynová präsentierte das Depo2015, das bis vor Kurzem noch als Depot der städtischen Verkehrsbetriebe genutzt wurde und sich nun in einen Kulturort verwandeln wird, der auch nach 2015 als Kreativ-Zentrum dienen soll. Aufgrund des Baustopps für die Kulturfabrik Světovar nach der Entdeckung von asbestverseuchtem Erdreich musste eine Alternative gefunden werden. Für das Depo2015 gibt es ambitionierte Pläne, wie Foldynová bei einer Führung am nächsten Tag erläuterte. Neben Ausstellungsräumen sollen hier Konzert- und Veranstaltungssäle, Kreativwerkstätten und Coworking-Plätze entstehen. Aufgrund von Zeit- und Geldmangel wird es keine großen Umbauten geben, der industrielle Charakter der großen lichtdurchfluteten Hallen bleibt so erhalten und macht den Charme dieses Ortes aus.
“Die Erfahrungen anderer Kulturhauptstädte besagen, dass der Großteil der Besucher aus einem Umkreis von 300 Kilometern kommt.”, so Radovan Auer bei der Präsentation der Marketingaktivitäten von Pilsen 2015. “Die Menschen in Bayern sind dementsprechend eine Kernzielgruppe für uns.” Das Angebot der Teilnehmer, Pilsen 2015 bei der Bewerbung des Programms in Bayern zu unterstützen, nahm Auer gerne an. In Kürze soll auch der Kartenverkauf über die Online-Ticketing-Portale endlich gestartet werden.
Ein Bild von der zukünftigen Kulturhauptstadt konnten sich die Teilnehmer bei einem Stadtrundgang und der Besichtigung der Veranstaltungsorte Depo2015, der ehemaligen Papierfabrik Papírna und dem Kulturhaus Peklo machen. Zwischendurch nutzen sie die Möglichkeit sich mit dem Pilsen 2015-Team, aber auch mit lokalen Veranstaltern, bspw. von den Festivals “Živá ulice / Living Streets” und “Jazz ohne Grenzen”, sowie mit einem Vertreter des Goethe-Instituts Prag über Kooperationsmöglichkeiten auszutauschen. Neben der Arbeitsgruppe Kultur kam am Nachmittag des zweiten Tages auch eine Arbeitsgruppe Tourismus zusammen.
“Wir hoffen, dass sich aus den Kooperationen im Jahr 2015, bspw. im Zusammenhang mit den Bayerischen Tagen, eine nachhaltige Zusammenarbeit zwischen den bayerischen Städten und der Region Pilsen entwickeln wird.”, so Šárka Krtková, die das interessante Programm für die Kulturverantwortlichen aus Bayern organisiert hatte.