Die Entscheidung über die Fertigstellung des Umbaus von Světovar verzögert sich, das Programm für das Jahr 2015 ist davon nicht bedroht
Über das Projekt des Umbaus der ehemaligen Světovar-Brauerei in ein Kulturzentrum wird erst nach dem Ergebnis des Auswahlverfahrens für die Sanierungsarbeiten im November 2014 entschieden.
Das ist die Grundlage für die nachfolgende Entscheidung über einen Zuschuss in Höhe von 114 Millionen Kronen. Die Pilsner VertreterInnen haben bereits vor den Ferien eine Erhöhung der Kosten beschlossen, die hinsichtlich des Vorkommens schädlicher Stoffe im Objekt notwendig war. Es handelt sich um karzinogenen Korkstein, für dessen Beseitigung die Stadt 38 Millionen Kronen bereitgestellt hat. Wegen der entstandenen Verzögerung kann das Projekt erst im September 2015 fertiggestellt werden. Die Frist für die Ausschöpfung des 100-Millionen-Zuschusses aus europäischen Fonds ist aber bereits der 30. Juni 2015.
Die Stadtverwaltung ersuchte den Rat des Regionalen Operationsprogramms Südwesten um eine Ausnahme und Verlängerung der Frist bis September 2015. Dieser hat darüber jedoch noch nicht entschieden, da er noch auf das Ergebnis des neuen Auswahlverfahrens zur Beseitigung der Umweltbelastung warten will. „In diesem Augenblick steht die Zukunft von Světovar in den Sternen und für uns ist es sehr unangenehm, die nächsten Monate auf die Entscheidung warten zu müssen. Zum Glück haben wir eine Alternative in Form des ehemaligen Depots des Verkehrsunternehmens in der Cukrovarská ulice, auf das sich ein großer Teil unserer Energie konzentriert,“ so der Leiter des Projekts Plzeň 2015 Jiří Suchánek. In das Depot soll der Großteil der Aktivitäten umziehen, die Plzeň 2015 für das Světovar geplant hatte.
„Zwei Hallen auf dem Areal in der Cukrovarská übernehmen wir am 1. Oktober 2014 auf Grundlage eines Mietvertrags von der Stadtverwaltung der Stadt Pilsen,“ erklärt Programmdirektor Jiří Sulženko. „Was die Räumlichkeiten betrifft, sind die Objekte des Depots geeignet und wir werden sie für zwei große Ausstellungen über Design und Fotografie nutzen. Zugleich werden die Räume im Depot auch für Live-Kunst und als Background für unsere Partnerprojekte dienen. Die Anmietung ist inzwischen bis Ende des Jahres 2017 bewilligt.“
„Falls in Světovar 2015 keine Kulturfabrik entstehen sollte, würde das unsere Situation verkomplizieren, aber es stellt definitiv keine direkte Bedrohung des Projekts Kulturhauptstadt Europas Pilsen 2015 dar,“ versichert Jiří Suchánek. Wegen Světovar waren VertreterInnen der Stadt Pilsen und die Leitung der Gesellschaft Plzeň 2015 bereits Mitte August zu Verhandlungen nach Brüssel gereist. „Wir haben uns bemüht, die VertreterInnen der Europäischen Komission davon zu überzeugen, das das Projekt Pilsen als Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2015 vorbereitet ist. Wir konnten ihnen versichern, dass wir für den Fall, dass der ROP unserem Verlängerungsantrag nicht stattgeben sollte, über eine Ersatzlösung in Form des Depots in der Cukrovarská verfügen. Wir hatten das Gefühl, dass diese Erklärung mit Befriedigung aufgenommen wurde. Ich glaube fest daran, dass wir die begründeten Befürchtungen um das Projekt Světovar und seine Inhalte beseitigen konnten und dass wir den Melina-Mercouri-Preis erhalten werden”, erklärte Oberbürgermeister Martin Baxa nach dem Treffen in Brüssel gegenüber der Tschechischen Presseagentur.