Bavaria Bohemia auf Kulturtour in die Region Karlsbad

Ziel waren die Städte Ostrov (Schlackenwerth), Cheb (Eger) und dazwischen der Besuch der Wallfahrtskirche Maria Kulm, die mit Hilfe des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds vor dem Verfall gerettet wurde und seit den ersten Renovierungsschritten in neuem Glanz erstrahlt.

Ostrov (Schlackenwerth) präsentierte sich im Februar im CeBB in der Reihe “Städte aus Böhmen”, ein Besuch im Sommer wurde bei der Ausstellungseröffnung ausgemacht. Die Stadt kam im Mittelalter durch ihre Lage an der Handelsstraße von Eger nach Prag mit Zolleinnahmen und regem Handel zu Reichtum. Jana Dvorakova führte durch die Stadt und erläuterte beim Rundgang die Klostergeschichte und die historischen Gebäude im Stadtkern, der 1981 zur städtischen Denkmalzone erklärt wurde. Nach dem gemeinsamen Mittagessen ging die Fahrt weiter nach Maria Kulm. Dort erwarteten Josef Döllner, Vorsitzender des Vereins Maria Kulm e.V. und der Bürgermeister die Gäste aus der Oberpfalz. Josef Döllner engagiert sich seit Jahren im Förderverein für die Rettung von Maria Kulm. Dafür erhielt er heuer auch den Brückenbauerpreis 2012. Die Erläuterungen beim Rundgang durch die beeindruckende Wallfahrtsstätte ließen erahnen, welch immenser persönlicher und finanzieller Einsatz notwendig war und noch ist, um Maria Kulm als einen der bekanntesten Wallfahrtsorte in Böhmen zu retten und in neuen Glanz erstrahlen zu lassen. Mit dem Abschluss der ersten Renovierungsetappen ist auch wieder kirchliches Leben eingkehrt. Wallfahrten aus Bayern und Böhmen wurden wiederbelebt und immer mehr Besucher kommen nach Maria Kulm, dessen Einwohnerzahl von 1.800 auf heute 300 geschrumpft ist.  

Die Kulturtour in die Region Karlsbad klang in der Cheb (Eger), dem böhmischen Zentrum des Egerlands aus. Die junge und bezaubernde Führerin hatte eine Route durch die Stadt ausgewählt, die einen Blick in viele verborgene Plätze und Hinterhöfe ermöglichte, die an diesem Wochenende für Präsentationen beim Kunstfestival “Chebské Dvorky – Egerer Hinterhöfe 2012” geöffnet waren. Renommierte tschechische und internationale Künstler lieben dieses Festival, denn es hat durch die außergewöhnlichen Ausstellungsorte ein besonderes Flair. Nach dem Stadtspaziergang war Zeit, rund um den großen Marktplatz mit seinen zwei Brunnen und vielen historischen Bauwerken einzukehren und den Tag in der warmen Abendsonne ausklingen zu lassen. Reiseleiterin Anne Gierlach hatte bei der Fahrt mit 60 Teilnehmern alle Hände voll zu tun. Der geäußerte Wunsch, im nächsten Jahr der Stadt Cheb / Eger nicht nur einen Abstecher, sondern einen ganzen Kulturtourtag zu widmen, wird von Bavaria Bohemia e.V. gerne aufgegriffen.