Landrat Löffler zu Gast bei der Vorstandssitzung von Bavaria Bohemia e.V. in Cham

Die Vorstandssitzungen außerhalb des CeBB sollen unterstreichen, dass die seit 5 Jahren erfolgreich in Schönsee arbeitende grenzüberschreitende Kulturdrehscheibe die gesamte Oberpfalz und die Region Pilsen in ihr Engagement einbezieht. 

Nach internen Beratungen begrüßte 1. Vorsitzende Anne Gierlach Landrat und Bezirkstagspräsident Franz Löffler und die Kulturreferentin des Landkreises Cham, Dr. Bärbel Kleindorfer-Marx. Hans Eibauer, seit 2008 Leiter des CeBB und vorher langjähriger Bürgermeister der Stadt Schönsee, erläuterte den Gästen die beeindruckende Entwicklung des CeBB seit der Eröffnung vor 5 Jahren, die Umsetzung des noch bis Ende Oktober laufenden EU-Förderprojekts “Kultur ohne Grenzen | Kultura bez hranic” und die interessanten Perspektiven, die sich ab 1.11.2011 mit einem neuen Projekt ergeben, das die Auswahl und Vorbereitung der Beiträge der bayerischen Seite für das Kulturhauptstadtjahr Pilsen 2015 zum Inhalt hat.  

Erfreulich ist, dass das CeBB mit Förderung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds das für die grenzüberschreitenden Kulturvernetzung äußerst wichtige Projekt “Kultur ohne Grenzen | Kultura bez hranic” fortsetzen kann. Die beiden Projekte erfordern vom jetzt 330 Mitglieder zählenden Trägerverein große Anstrengungen in der Eigenfinanzierung, die wieder mit Unterstützung von kommunaler Seite, vom Partnerkreis aus Unternehmen (aus dem Landkreis Cham gehören Kappenberger+Braun, die Sparkasse im Landkreis Cham und Rhaner Bräu zu den Partnern) und aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden aufgebracht werden sollen.

Hans Eibauer überreichte an Landrat Löffler eine Zusammenstellung von grenzüberschreitenden Kulturaktionen des CeBB, in die der Landkreis Cham eng einbezogen war. Er dankte in diesem Zusammenhang ganz besonders dem Team des Kulturreferats im Landratsamt, das selbst beispielgebende grenzüberschreitende Projekte mit Erfolg umsetzt und seit Beginn sehr eng mit dem CeBB zusammenarbeitet.

Landrat Franz Löffler dankte für die Einladung zur Vorstandssitzung und freute sich, dass der Landkreis Cham als erster Sitzungsort ausgewählt wurde. Das Centrum Bavaria Bohemia leistet seit 2003 mit dem durchgehend zweisprachigen Internetportal www.bbkult.net und seit 2006 im ehemaligen Kommunbräuhaus, dessen Sanierung der Bezirk mit einem ansehnlichen Betrag förderte, eine für den Landkreis Cham, die Oberpfalz und die bayerische Nachbarseite zur Tschechischen Republik einen sehr wichtigen Beitrag zur kulturellen Zusammenarbeit mit der Region Pilsen. “Wir müssen den Menschen den unschätzbaren Wert der offenen Grenze näherbringen. Die Vertiefung der kulturellen Beziehungen zum Nachbarland, an denen viele im Landkreis Cham mit großem Engagement arbeiten, aber auch das CeBB mit Einbeziehung der gesamten Oberpfalz, wird einen zusätzlichen Schub bekommen, wenn wir die Chancen nutzen, die uns Pilsen mit dem Europäischen Kulturhauptstadtjahr bietet.”

Franz Löffler unterstrich in seiner Funktion als Bezirkstagspräsident, dass es der Bezirk sehr positiv sieht, dass das CeBB in 2012 und 2013 federführend ein Projekt umsetzt, das Pilsen als Europäische Kulturhauptstadt 2015 im Blick hat. “Das Projekt des CeBB ist bemerkenswert. Ich hoffe, dass die Oberpfälzer Kulturakteure viele kreative Beiträge entwickeln und zusammen mit dem CeBB konzipieren.” Landrat Franz Löffler ergänzte, dass er positiv eingestellt sei, die Arbeit des CeBB weiter von kommunaler Seite zu unterstützen. Für den Bezirk liegt bereits ein Antrag zur Projektförderung zur Beratung in den Gremien vor.

Klaus Hofbauer dankte Landrat Löffler für seine Einschätzung. Er innerte daran, dass sich in nur 5 Jahren aus der einst von einigen belächelten Idee von Hans Eibauer im CeBB ein Kristallisationspunkt der grenzüberschreitenden kulturellen Zusammenarbeit etabliert hat, an dessen Sinn und Nutzen niemand mehr zweifelt und das besonders auch auf der tschechischen Seite eine hohe Wertschätzung erfährt. “Das CeBB ist die einzige Kultureinrichtung auf bayerischer Seite, in der ein ständiger, von der Region Pilsen bezahlter Repräsentant, mitarbeitet und die Kontakte in beide Richtungen organisiert.”

Zum Abschluss des Besuchs von Landrat Franz Löffler diskutierte die Vorstandsrunde die Perspektiven, die sich für die Oberpfalz aus der geplanten Europaregion Donau-Moldau ergeben. Für Landrat Löffler, federführend in den Verhandlungen für die Oberpfalz eingebunden, soll es ein Dach werden, das die Regionen auf bayerischer, tschechischer und österreichischer Seite einbezieht, um den Sogkräften der Metropolregionen Nürnberg, München, Prag und Wien Paroli zu bieten – dies jedoch nicht in Gegnerschaft, sondern in einem selbstbewussten Wettbewerb. Momentan werden in Studien die Potenziale ausgelotet und es wird die beste Form der rechtlichen Gestaltung der Beziehungen überlegt. Die Europaregion soll kein länderübergreifendes Budgetrecht bekommen, eher über Projekte und weniger über neue, sondern über bestehende, gut vernetzte Organisationen die Zusammenarbeit voranbringen. Hier könnte die Chance für das CeBB liegen, im kulturellen Sektor eine Rolle zu übernehmen. Nach Dankesworten für die Teilnahme an der Vorstandssitzung und einem Gruppenfoto verabschiedete Vorsitzende Anne Gierlach Landrat Löffler und Dr. Bärbel Kleindorfer-Marx.