CeBB-Finanzierung ab 01.11.2011

CeBB-Finanzierung ab 01.11.2011
Stichpunkte zur Strategiediskussion im CeBB-Kuratorium
Neuer Finanzierungszeitraum ab 01.1.2012
– Nach Ende des Projekts „Kultur ohne Grenzen | Kultura bez hranic“ setzt Bavaria Bohemia e.V. die inhaltliche und programmatische grenzüberschreitende Arbeit mit der bisherigen Zielrichtung, den bisherigen Schwerpunkten und gegebenenfalls neuen Aufgabenbereichen fort. Eine Reduzierung des Leistungsspektrums aus Kostengründen würde die bisherige erfolgreiche Entwicklung des CeBB in Frage stellen. Alle Finanzierungsanstrengungen sollen daher vorrangig dem Erhalt des bestehenden grenzüberschreitenden Kulturangebotes dienen.
– Bavaria Bohemia e.V. als Träger des CeBB startet ab 01.12.2012 einen neuen, mindestens drei-, besser vier- oder fünfjährigen Finanzierungs-/Projektzeitraum und legt entsprechende Kosten- und Finanzierungspläne vor. Die Monate November/Dezember 2011 nach Ablauf des Ziel-3 Projekts am 31.10.2011 werden aus eigenen Mitteln überbrückt, um Jahreszeiträume zu erhalten.
– Nach Beschlusslage des Begleitausschusses Ziel 3 Programm Freistaat Bayern – Tschechische Republik sind die Projektlaufzeiten auf 3 Jahre begrenzt. Nach derzeitigem Stand wird das bewilligte Budget beim Projekt „Kultur ohne Grenzen | Kultura bez hranic“ in den drei Jahren voraussichtlich nicht ausschöpft werden. Im ersten INTERREG-Förderzeitraum (01.01.06 – 31.12.07) war eine Verlängerung bis 31.08.08 möglich (bis das Budget ausgeschöpft war). Die Projektleitung klärt, ob der Begleitausschuss seine Beschlusslage ändert und Verlängerungen zulässt. Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass Bavaria Bohemia e.V. nach dem Ende des Ziel 3 Projekts „Kultur ohne Grenzen | Kultura bez hranic“ die inhaltliche und finanzielle Fortsetzung der Arbeit des CeBB frühzeitig regeln muss.
– Im neuen Finanzierungszeitraum – bevorzugt vom 01.01.2012 – 31.12.2016 – stellt Bavaria Bohemia e.V. für das CeBB / bbkult.net eine Finanzierung zusammen, die verschiedene Förderkomponenten, jedoch auch die Nutzung eigener und die Erschließung neuer Einnahmequellen beinhaltet. Durch das Auslaufen der EU-Projektförderung müssen die fehlenden EU-Mittel durch die Aufstockung bisheriger Finanzierungsquellen und durch die Gewinnung neuer Förderpartner ausgeglichen werden.
– Aus den Erfahrungen der bisherigen Arbeit ist zur Aufrechterhaltung des Angebotes mit einem Jahresbudget von 250 bis 300.000 Euro zu kalkulieren.
Eigenfinanzierung.
– Der Eigenfinanzierungsanteil von Bavaria Bohemia e.V. wird erhöht. Dies geschieht im Vereinsbereich über die Werbung neuer Mitglieder, über verstärkte Programm- und Servicespenden, über Merchandising, über das Angebot von kostenpflichtigen Kultur-Dienstleistungen und die Erschließung weiterer Einnahmefelder.
– Die Internetplattform bbkult.net soll sich zur Budgetentlastung zukünftig selbst finanzieren. Der bisherige Service, kostenlos Informationen und Veranstaltungen in bbkult.net zu veröffentlichen, wird umgestellt auf ein System, das für die Veröffentlichung von Beiträgen moderate Gebühren erhebt. Weitere mögliche Einnahmefelder sind Werbebanner, kostenpflichtige Sonderpräsentationen o.ä. Die Gebühren sind so zu gestalten, dass sie die Kosten decken. Für die User bleibt bbkult.net kostenfrei.
– Der Partnerkreis aus Unternehmen und Einzelpersönlichkeiten wird erweitert, um zusätzliche Sponsoringmittel zu erhalten. Es wird versucht, auch tschechische Unternehmen verstärkt einzubinden und einen Hauptsponsor zu gewinnen.
– Es wird die Gründung einer Kulturstiftung Bavaria Bohemia angestrebt. Ziel ist, über Erträge aus der Stiftung langfristig die finanzielle Unabhängigkeit des CeBB zu erreichen. Eine Stiftung stellt zugleich einen Gewinn an Vertrauen und Glaubwürdigkeit dar.
Förderkomponenten:
– Die Stadt Schönsee, der Landkreis Schwandorf und der Bezirk Oberpfalz werden gebeten, die bisherige Unterstützung des CeBB fortzusetzen und nach dem Ausfall der EU-Projektförderung eine Erhöhung der jährlichen Zuwendungen zu prüfen.
– Die Bezirke Oberfranken und Niederbayern sollen als neue dauerhafte Förderpartner gewonnen werden.
– Landkreise, kreisfreie Städte und kreisangehörige Kommunen mit intensiveren Verbindungen zur tschechischen Nachbarseite (unmittelbar an der Grenze oder grenznah, mit Städte- und Schulpartnerschaften, Kulturbeziehungen) erfahren eine besondere Betreuung im CeBB, die eine jährliche Unterstützung für das CeBB seitens dieser Kommunen erreichen soll.
– Bei der bayerischen Staatsregierung wird die Anerkennung des CeBB als Einrichtung der grenzüberschreitenden kulturellen Zusammenarbeit für den gesamten bayerisch-tschechischen Grenzeraum angestrebt. Damit wäre eine Übertragung im staatlichen Interesse liegender Aufgaben mit den Schwerpunkten kulturelle Kontakte, kulturelle Vernetzung, kultureller Austausch, regionale Zusammenarbeit an das CeBB denkbar. Dies könnte inhaltlich einer Fortsetzung des jetzt vom Freistaat Bayern eingestellten Projekts „gute Nachbarschaft“ (2002 – 2008) gleichkommen.
– Sofern Bayern dem CeBB einen offiziellen Status im Bereich der grenzüberschreitenden kulturellen Zusammenarbeit verleiht, hätte dies Signalwirkung für die EU, den Bund und die Tschechische Republik. In Folge könnte die EU das CeBB als Einrichtung der kulturellen Zusammenarbeit und Vernetzung im bayerisch-tschechischen Nachbarraum anerkennen mit der Möglichkeit einer institutionellen Förderung. Unter diesen Voraussetzungen wären Verhandlungen mit dem Bund und der Tschechischen Republik zu führen, die ebenfalls eine Förderung des CeBB zum Ziel haben.
– Zur Finanzierung der Fortsetzung der programmatischen Arbeit werden bei möglichen Förderpartnern projektbezogene Förderanträge gestellt (Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds, Dispofonds, Kulturstiftungen, usw.).
– Es ist alles zu unternehmen, dass die tschechische Partnerseite (Region Pilsen / Westböhmisches Museum) auf das engste in die Arbeit des CeBB eingebunden bleibt. Die Weiterentsendung eines Repräsentanten der Region Pilsen über den 31.10.2011 hinaus gehört zu den wichtigsten Verhandlungszielen.
– Die schon jetzt genützten Möglichkeiten im Personalbereich (Praktikumsplätze, Europäischer Freiwilligendienst) werden fortgesetzt und eine Erweiterung geprüft.
– Der zeitliche Aufwand für die Erschließung der Förderquellen und die Beantragung von Fördermitteln ist in der Kostenplanung zu berücksichtigen.
Perspektiven
– Das CeBB mit dem angestrebten offiziellen Status als Institution der grenzüberschreitenden kulturellen Zusammenarbeit bemüht sich vorrangig um die Fortsetzung des bisherigen Leistungsspektrums.
– Das CeBB ist ein Wachstumsprojekt mit starker Dynamik. Bei entsprechenden langfristigen Perspektiven und gesicherter Finanzierung für die Umsetzung neuer grenzüberschreitender Aufgaben mit neuen Projektpartner wird auch eine personelle und bauliche Erweiterung in Betracht gezogen.
– Das CeBB wird auch als ein erheblicher Wertschöpfungsfaktor für die Stadt, den Landkreis und die Region positioniert. Diese positiven Impulse sollten bei der Beurteilung der Förderung des CeBB hervorgehoben werden.