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  • P.E.N.Club Präsident Jiří Gruša im CeBB | 15.10.09

Veröffentlicht am 19. Oktober 2009 CeBB

P.E.N.Club Präsident Jiří Gruša im CeBB | 15.10.09

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Die Lesung und die Diskussion mit dem Schriftsteller und ehem. tschechischen Botschafter in Deutschland, Jiří Gruša, am 15.10.2009 gehörte zu den Glanzpunkten in der jetzt dreieinhalbjährigen Geschichte des Centrum Bavaria Bohemia.

Ursprünglich sollte Jiří Gruša die Lesung “Literarische Begegnungen” gemeinsam mit seinem Schriftstellerkollegen und Freund Erich Loest gestalten, der aus seinem neuen Roman “Löwenstadt” lesen wollte. Loest musste den Termin allerdings wegen einer Erkrankung kurzfristig absagen. Die Lesung war eine von mehreren Veranstaltungen des Centrum Bavaria Bohemia (CeBB) anlässlich des Jubiläums “1989 – 2009: 20 Jahre Samtene Revolution | 20 Jahre Fall des Eisernen Vorhangs”.

Jiří Gruša, der noch bis November 2009 Präsident des internationalen P.E.N.-Clubs ist, las das erste Kapitel aus seinen noch unveröffentlichten Tagebüchern, in dem er seine persönliche Sicht auf die Ereignisse im Dezember 1989 beschreibt. Der Arbeitstitel seines Buches, das im Herbst 2010 im Residenzverlag erscheinen soll, lautet “Jiří Gruša als Botschafter”. “Nach der Lesung können wir gerne noch diskutieren. Und wenn Sie nicht wollen, dann weisen Sie mich aus, das bin ich schon gewöhnt.” kündigte Gruša mit einem Schmunzeln an. Doch hinter diesem leichtfertig klingenden Satz steckt eine Menge über das Leben des tschechischen Schriftstellers, etwas das er selbst als seine “2 Leben” bezeichnet.

Nach einer Reise nach Toronto im Jahre 1980 wurde ihm die tschechische Staatsbürgerschaft aberkannt. Die Gefahr hatte er geahnt, sich vorab sogar mit Havel beraten, aber er nahm das Risiko auf sich, um “etwas neues zu wagen.” 1983 erwarb Gruša die deutsche Staatsbürgerschaft. Die Veränderungen in seiner Heimat, die schließlich zu gesellschaftlichen und politischen Umwälzungen führten, nahm er zuerst nur am Rande wahr.
Am 17.11.1989 hörte er die erschreckenden Nachrichten, dass junge Menschen, die friedlich demonstrierend durch Prag zogen, erneut nieder geprügelt wurden.
In diesen Tagen war Jiří Gruša ein ständiger Gast in der Botschaft in Bonn, um eine Einreisegenehmigung zu bekommen. Er äußerte dort auch seinen Unmut darüber, dass Václav Havel wieder im Gefängnis saß.

Mit einem Transistorradio suchte er nach tschechischen Sendern und hörte plötzlich eine Live-Übertragung von den Demonstrationen auf dem Letná-Hügel in Prag.
Dort sprach einer der Redner vor einer Million Menschen auch von Jiří Gruša, der in Bonn auf seine Einreisebewilligung wartete. Und plötzlich skandierte die Menge “Lasst Gruša rein! Lasst ihn heimkehren!” Am 1. Dezember 1989 konnte Gruša dann doch in sein Heimatland reisen, 48 Stunden durfte er zur Beisetzung seines ältesten Sohnes dort bleiben. Seine Frau Sabine kaufte sich vorher noch ein Paar Winterstiefel und schimpfte “Warum muss es immer so lausig kalt sein, wenn Revolutionen anstehen?”. An der Grenze behandelten die tschechischen Grenzbeamten Gruša wie einen Deutschen, filzten ihn und durchsuchten alle Bücher, die er dabei hatte. Ein Beamter fragte allerdings, ob darunter nicht ein Buch von Havel sei, das Gruša noch einmal hat. Für Gruša war das der Beweis: Wenn auch solche Leute danach fragen, dann wird sich etwas ändern.”

Bereits 1972 erhielt Jiří Gruša in seiner Heimat Schreibverbot, für ihn ein Schicksalsschlag. Als emigrierter Tscheche war er schließlich “ein Autor, der seine Sprache verloren hatte”, im Gegensatz zu englisch- oder deutschsprachigen Schriftstellern, die seiner Meinung nach “überall schreiben können.” Gruša entschied sich deshalb auf Deutsch zu schreiben.

Im Anschluss an die Lesung vor zahlreichen Besuchern in der Gewölbehalle des CeBB stellte sich der Schriftsteller den Fragen des Publikums. In einer spannenden Diskussion lieferte er Einschätzungen zur aktuellen politischen Situation in der Tschechischen Republik, zum Präsidenten Václav Klaus, den er als “Meister der negativen Schlagzeilen” beschrieb, zum Verhältnis zum Nachbarland Slowakei (“Wir haben Klaus und die Slowaken haben den Euro!”) und zur Europäischen Union, “eine gute Institution und ein Werk der Vernetzung”, denn “nichts anderes hat eine Chance.” Zum Verhältnis zwischen Bayern und Tschechien äußert sich Gruša zuversichtlich: “Die Bayern haben der Welt einen Papst geliefert. Warum nicht auch die Versöhnung mit den Tschechen?”

Jiří Gruša war nach der Samtenen Revolution Tschechischer Botschafter in Deutschland (1990 – 1993). Von Juni bis November 1997 war er tschechischer Bildungsminister, von 1998 bis 2004 Botschafter in Österreich, seit 2004 Präsident des internationalen P.E.N.-Clubs. Von 2005 bis 2009 war Jiří Gruša Direktor der Diplomatischen Akademie Wien.
Nun möchte er sich ganz dem Schreiben widmen.

Von Jiří Gruša sind u.a. folgende Bücher erschienen, die zur Lesung auch am Büchertisch der Buchhandlung Rupprecht zu erstehen waren. Die Besucher nutzen die Gelegenheit, sich die Werke vom Autor signieren zu lassen.

  • Gebrauchsanweisung für Tschechien und Prag, Piper Verlag
  • Glücklich heimatlos. Einblicke und Rückblicke eines tschechischen Nachbarn, Hohenheim Verlag
  • Als ich ein Feuilleton versprach, Czernin-Verlag.

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