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Veröffentlicht am 05. August 2016 Tschechisch lernen – Mission impossible?Blog

Zwei Ohrfeigen

Heute einmal allen Charme und Witz beiseite. Zu viel hat sich in mir angestaut. Ohrfeigen will ich austeilen. Eine an die Deutschen, eine an die Tschechen. Die eine für arrogante Ignoranz, die andere für dreiste Ignoranz. Aber der Reihe nach.
Zuerst die Deutschen. Wie beflissen man sich doch bei uns in Rundfunk und Fernsehen bemüht, ausländische Orts- und Personennamen richtig auszusprechen – solange es englische, französische oder spanische sind. Überhaupt westeuropäische. In Richtung Osten herrscht Gleichgültigkeit – entweder weil man glaubt, man könne den Namen sowieso niemals korrekt über die Lippen bringen, oder weil man sich einbildet, die richtige Aussprache zu wissen. Und so höre ich deutsche Journalisten von „Žatek“ reden, wenn sie Žatec alias Saaz meinen, ich höre „Litoměřiče“ statt Litoměřice, also „itsche“ statt „itze“, und wenn sie mit einem Herrn Matoušek sprechen, reden sie ihn als „Matušek“ an, weil sie das „ou“ weder oberpfälzisch noch tschechisch, sondern französisch artikulieren. Manchmal entsteht durch diese Fehler unfreiwillige Komik – etwa, wenn der slowakische Ministerpräsident Fico so ausgeprochen wird, dass man als Deutscher mehr an erotische Vergnügungen als an Politik denkt. Man spricht ihn aber „Fizo“.
Es würde dieses Ignorantenpack nur eine einzige Frage kosten, um zu erfahren, wie man den Gesprächspartner und den Ort, an dem er sich befindet, ausspricht, aber diese Frage wird offenbar nicht gestellt. Wenn der Beitrag ansonsten gut recherchiert ist, macht sich dieses Versäumnis nur um so schlimmer bemerkbar, weil man sich als Hörer oder Zuschauer denkt: Sie hätten es hinkriegen können – aber offenbar war es ihnen egal. Dafür die erste Ohrfeige.

Nun zu den Tschechen. Dass Gastronomen ihre Speisekarten durch den Googletranslator jagen, um ihren deutschen Gästen zumindest einen ungefähren Eindruck vom Angebot zu geben, kann man angesichts des Unterhaltungswerts, den eine solche Speisekarte hat, verzeihen. Manchmal geht es aber um mehr als nur Speisekarten.
In der Touristeninformation eines nordböhmischen Kleinstädtchens habe ich vor ein paar Wochen ein zweisprachiges Büchlein erstanden, das sich mit den blutigen Konflikten des Jahres 1919 befasst. Der Autor, ein Historiker, dankt auf der letzten Seite einer Frau X-ová für die „schnelle und korrekte Übersetzung“. Die Übersetzerin mag schnell gearbeitet haben, aber ihr ist leider kein einziger korrekter Satz gelungen. Und das in einer seriösen Publikation, die von der Stadt finanziert wurde.
Ich habe bislang ein einziges Mal in meinem Leben einen literarischen Text vom Tschechischen ins Deutsche übersetzt. Obwohl ich die Atmosphäre der Geschichte und ihren Ton gut fühlen konnte, habe ich an vielen Stellen darum gerungen, die passende Formulierung zu finden – in meiner Muttersprache wohlgemerkt. Danach habe ich, da ich ja kein Diplomübersetzer bin, den Originaltext und meine Übersetzung zwei Freunden, die mit beiden Sprachen vertraut sind, zum Durchsehen gegeben, sonst hätte ich mich wie ein Hochstapler gefühlt. Bis heute bleibt mir ein Rätsel, wie jemand glauben kann, er könne von seiner Muttersprache fehlerlos in eine Fremdsprache übersetzen; doch in Tschechien ist dieser Irrglaube sehr weit verbreitet. Man kann ihn unter anderem von zahlreichen Tafeln ablesen, die für viel Geld aufwendig gestaltet und vor Sehenswürdigkeiten installiert wurden. Nur eben am Übersetzer und am Korrekturleser hat man gespart. Um so deutlicher zeigt sich die Diskrepanz in der Qualität. Dafür die zweite Ohrfeige.

Abschließend will ich mich für meine Humorlosigkeit entschuldigen. Nächstes Mal bin ich hoffentlich wieder lustiger. Mindestens genauso lustig wie ein deutscher Fernsehbeitrag über Tschechien oder die deutsche Version einer tschechischen Speisekarte.

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