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  • Tschechisch lernen – Mission impossible?
  • Franz Kafka und die Bierflaschenabfüllanlage

Veröffentlicht am 08. März 2016 Tschechisch lernen – Mission impossible?Blog

Franz Kafka und die Bierflaschenabfüllanlage

Es ist nun ungefähr fünfeinhalb Jahre her, dass ich zum ersten Mal versucht habe, mich auf Tschechisch verständlich zu machen. Bezeichnenderweise ging es schon damals um Getränke: Es war auf einer Lokalterrasse, und die Kellnerin hatte unsere Bestellung vergessen. Seit meinen damaligen unbeholfenen Kommunikationsversuchen hat sich mein Tschechisch immerhin zu einer Art Kleinkind entwickelt, das seine eigenen Schritte gehen kann, während mein vernachlässigtes Französisch und Spanisch zu kraftlosen Greisen geworden sind, die an Krücken humpeln. Schwierig an Kleinkindern ist nur, dass sie oft ganz überraschende Richtungen einschlagen, um die Welt zu entdecken, und so führt mich auch mein Tschechisch immer wieder in unabsehbare Situationen.

Im vergangenen Sommer war ich mit vier Freunden nach Čižice eingeladen, zur Hochzeit des dortigen Brauereiinhabers. Gegen fünf Uhr morgens war das Bier noch immer nicht zu Ende, obwohl alle Gäste sich redlich Mühe gegeben hatten, und ich befand mich im Gespräch mit einer attraktiven Dame. Was mich für sie interessant machte, weiß ich nicht genau – vielleicht war es mein bayerischer Trachtenanzug, ein Erbstück meines Vaters, der in dieser Umgebung sehr exotisch wirkte und den ich extra für die Hochzeit aus meinem Kleiderschrank zutage gefördert hatte. Doch dann setzte sich ein anderer Gast zu uns und störte wortreich unsere traute Zweisamkeit. „Drž hubu!“ sagte ich schließlich, „halt die Schnauze!“ Ich hielt es für die passende Gelegenheit, diese Worte, die ich schon lang kannte, endlich einmal anzuwenden, aber ich bezahlte dafür mit mindestens einer halben Stunde, in der ich mit all meinen sprachlichen Mitteln eine Eskalation verhindern musste.

Unserer herzlichen Freundschaft mit dem Brauer, der noch heute gern davon erzählt, wie ich am nächsten Vormittag spärlich bekleidet durch seine Gaststätte irrte, um meinen Trachtenanzug zu suchen, hat mein kleiner Ausrutscher keinen Abbruch getan. Zur Zeit bin ich damit beschäftigt, eine Bierflaschenabfüllanlage für ihn aufzutreiben; im Gegenzug bietet er zwei gebrauchte Schnapsflaschenabfüllanlagen zum Tausch an.

So war ich also vor kurzem mit einem Interessenten aus der Oberpfalz, der die Anlagen besichtigen wollte, in Čižice, obwohl es mir schon auf Deutsch nicht ganz leicht fällt, Gespräche über Abfüllanlagen zu führen. Nur gut, dass das Tschechische sich im technischen Bereich sehr entgegenkommend zeigt: „etiketovačka“ ist, wie ich finde, ein viel handlicheres und freundlicheres Wort als „Etikettiermaschine“, ebenso „plnička“ – abgeleitet vom Verb „plnit“, „füllen“ – für die eigentliche Abfüllstation und das analog gebildete Wort „zavíračka“ für die Verschließmaschine. Während der Besichtigung musste ich an den Augustabend im Jahr 2013 denken, an dem ich mit drei Freunden zum ersten Mal hier aufgeschlagen war. Eigentlich hatten wir nur die Biere probieren wollen, aber mein damals noch stolperndes Kleinkind Tschechisch hatte zum Entstehen einer Freundschaft beigetragen, die uns seither noch weitere wunderschöne Verbrüderungsabende beschert hat.

„Deutsch ist meine Muttersprache, aber das Tschechische geht mir zu Herzen“, hat Franz Kafka einmal an Milena Jesenská geschrieben. Diesen Worten kann ich mich mittlerweile anschließen. Sogar dann, wenn ich über Bierflaschenabfüllanlagen sprechen muss.

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