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  • Die Blüten des Dativs

Veröffentlicht am 24. August 2015 Tschechisch lernen – Mission impossible?Blog

Die Blüten des Dativs

Die Anzahl der Fälle allein sagt noch nicht viel über die Schwierigkeit einer Sprache aus. Viel wichtiger ist, was man mit den Fällen alles anstellen kann. Der im Grunde sehr übersichtliche und praktische 7. Fall zum Beispiel, der Instrumental, der ausdrückt, womit oder wodurch etwas geschieht, hält einige Raffinessen bereit. So kann ich zwar durchaus im schlichten Nominativ von einer Dame sagen, dass sie Lehrerin ist – „je učitelka“ –, doch verlangt der gehobene Stil, dass ich mich des Instrumentals bediene, um eine berufliche Tätigkeit oder eine nur vorübergehend bestehende Eigenschaft zu benennen, und also sage „je učitelkou“, eine Feinheit, die ins Deutsche zu übersetzen unmöglich ist.

Aber eigentlich wollte ich über den 3. Fall schreiben, dessen lateinische Bezeichnung „Dativ“ ausdrückt, dass er grundsätzlich für das Geben zuständig ist. Auf diesem so schlicht erscheinenden, aber reichhaltigen Boden gedeihen im Deutschen wie im Tschechischen jede Menge eigenartiger Gewächse, die allesamt ordentlich benannt und in Grammatikbücher aufgenommen wurden. Sage ich beispielsweise mahnend zu meinem Kind „Dass du mir ja nicht wieder zu spät nach Hause kommst!“, so verwende ich den sogenannten dativus ethicus, dem es hier mit dem unscheinbaren „mir“ gelingt, eine teils vertrauliche, teils sanft bedrohliche Atmosphäre zu erzeugen.

Ich weiß nicht, in welcher der beiden Sprachen die bunteren Dativblüten sprießen – Friedrich Torberg behauptet, es sei die tschechische. Ich kann nur sagen, dass ich einige tschechische Dativblüten gefunden habe, die das Deutsche nicht kennt. „Den Kindern fangen die Ferien an“, habe ich einmal gehört, oder „Der linke Scheinwerfer leuchtet Ihnen nicht.“ Als Autor kann man sagen: „Mir kommt dieses Jahr der dritte Roman heraus.“ Am schönsten wird es aber, wenn der Dativ mittels „si“ reflexiv verwendet wird, um auszudrücken – so erklärt es ein Lehrbuch – dass mit der Tätigkeit ein gewisses Wohlbefinden verbunden ist. So ist die Aussage „čtu“, „ich lese“, völlig neutral; sage ich aber „čtu si“, „ich lese mir“, so klingt das danach, dass ich mit meiner Lieblingslektüre auf dem Sofa liege. Hier, beim Verb „lesen“, kann das Deutsche noch halbwegs mithalten – man kann sagen: „Ich lese mir die Zeitung durch“, und das klingt zweifellos gemütlicher als „ich lese die Zeitung“. Man kann die Gemütlichkeit sogar noch steigern, indem man sagt: „Ich lese mir meine Zeitung durch.“ Aber in Tschechien, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, was den Dativ betrifft, kann so ziemlich jedes Verb mit „si“ gekoppelt werden, und so spielen die Kinder nicht nur, nein, die Kinder spielen – wem oder was? – sich im Garten, wenn sie besonders schön spielen. Damit erklärt sich nebenbei, warum sich Tschechen, wenn sie sich deutsch sprechen, sich gern ein paar „sich“ zuviel in ihre Sätze sich einstreuen.

Ein ganz bizarres Dativ-Unkraut wuchert indes in der süddeutschen Umgangssprache. Dort, wo die gepflegte Schriftsprache den Genitiv verlangt – „Meines Bruders Auto ist kaputt“ – und den umgangssprachlichen Dativ mit „von“ zähneknirschend duldet – „Das Auto von meinem Bruder ist kaputt“ –, sagt man in Süddeutschland dreist „Meinem Bruder sein Auto ist kaputt“, und einen solchen Dativ, würde ich sagen, macht uns so schnell keiner nach. Auch die Tschechen nicht.

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