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  • Pemmišdajč

Veröffentlicht am 31. März 2014 Tschechisch lernen – Mission impossible?Blog

Pemmišdajč

Der Zufall spielte mir zwei antiquarische Bücher in die Hände, „Böhmisches Kursbuch“ und „Fernkurs in Böhmisch“. Ihr Verfasser Götz Fehr, ein Deutschböhme des Jahrgangs 1918, geboren und aufgewachsen in Budweis, 1945 geflüchtet in die Bundesrepublik, erzählt darin in Kurzgeschichten und Anekdoten von einer Epoche, in der die Grenze zwischen Deutsch und Tschechisch durchlässig war wie ein Sieb, was beiden Sprachen erlaubte, aufeinander abzufärben. Am augenfälligsten wird dies im Mittel, das Götz Fehr wählte, um den Klang des Budweiser Deutsch wiederzugeben: Er schreibt es in tschechischer Orthographie. Fehr selbst gibt im Vorwort die schlitzohrige Begründung, dass er, erstens, eine tschechische Schreibmaschine besaß, deren Sonderzeichen er weiterhin benutzen wollte, und sich zweitens dank der Ökonomie der tschechischen Schreibweise viel Arbeit erspare. So wird der Schlittschuh bei ihm zum Šličů, der Stiefel zum Štífl, aber spätestens bei „hipš“ für „hübsch“ und „pičén“ für „bitteschön“ merkt man, dass diese Schreibweise mehr ist als ein vordergründiger Gag, sondern dass nur sie geeignet ist, die tschechisch beeinflusste Artikulation des „Pemmišdajč“ im inneren Ohr des Lesers erklingen zu lassen.

Auch gewisse Elemente der tschechischen Grammatik haben sich Fehr zufolge auf das Budweiser Deutsch abgepaust. Wer die Badeanstalt aufsuchte, ging „sich ausbaden“, in wörtlicher Übersetzung des tschechischen „vykoupat se“, oder man bediente sich des tschechischen Diminutivs und machte aus einer „armen Kleinen“ eine „armička“. Ansonsten griff man auf tschechische Ausdrücke zurück, wo immer sie einem besser gefielen als die deutschen, und nannte einen ungehobelten Burschen einen „klacek“, hastiges Getue „fofr“ und Geld „prachy“; Eisenbahnangestellte wurden mit der abenteuerlichen deutsch-tschechischen Kreuzung „Ajznponjáci“ benannt.

Mit diesen rein sprachlichen Exkursen bin ich allerdings dem Autor auch nicht annähernd gerecht geworden. Man möchte bei der Lektüre achtzig bis neunzig Jahre in der Zeit zurückreisen, um alle, von denen er erzählt, persönlich kennenzulernen: den früh pensionierten k.-u.-k.-Offizier Onkel Ferdinand, der mit einem selbstgebastelten Feuerwerk zu Ehren eines toten Kameraden den Garten verwüstete; die Hausiererin Popper, die jedes Jahr mit zwei Koffern Miederkollektion die Damen des Hauses, vom Dienstmädchen bis zur Großmutter, in einen Kaufrausch versetzte; den Hausmeister Lahodný, ein besessener Konstrukteur, der sich mit dem Gedanken trug, die Dachmansarde zu einer monumentalen Kuckucksuhr umzubauen, unter Verwendung des ausgestopften Auerhahns aus dem Vestibül; den Pater Plívka, der sich nicht scheute, von der Damenwelt beim Baden in der Moldau gesehen zu werden, worauf man ihn mit dem Spitznamen „Pater Plavky“ (Badehose) oder „Plívka-Plavky“ bedachte; und all die unzähligen anderen pittoresken Gestalten, die die beiden Bücher bevölkern.

Den meisten von ihnen ist es mehr oder weniger gelungen, die jeweilige Nachbarsprache zu lernen. Heute hingegen haben wir zwar durchlässige Landesgrenzen, aber dafür eine häufig beklagte Sprachbarriere. Warum? Weil man uns die verschrobene Inselsprache Englisch, die vor zweihundert Jahren noch ein Schattendasein führte, als vermeintlich leicht zu erlernende europäische Standardsprache verkaufen will.

Hoffnung gibt, dass bei Pilsner Urquell bereits Gegenmaßnahmen ergriffen werden: Auf der riesigen Weltkarte im Foyer, wo sich die Besucher versammeln, wirkt Europa seltsam unvollständig – „very sorry“, kommentiert die charmante Studentin zu Beginn der Führung die Lücke im Atlantik, „there is no Great Britain on our map.“

Elmar Tannert

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