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  • Das kleine Haus

Veröffentlicht am 04. Dezember 2013 Tschechisch lernen – Mission impossible?Blog

Das kleine Haus

Es gibt ein tschechisches Wort, das in Bayern Erinnerungen an alte Heimatfilme oder an Ferien auf dem Bauernhof weckt, und mit dem sich eine gewisse Art von, sagen wir, rustikaler Nostalgie assoziiert. Deshalb spürt ein Bayer auch einen starken Drang dazu, dieses Wort zu verwenden, sobald er es kennenlernt, doch sollte er dies unter keinen Umständen tun, es sei denn unter wirklich sehr guten Freunden und in der lockeren Stimmung, die sich üblicherweise nach etwa sechs bis sieben Bier einzustellen pflegt – welche wiederum durch den Blasendruck, den sie erzeugen, Anlass geben, das Wort zu verwenden.

Der Fachmann ahnt es längst – die Rede ist vom „hajzl“, das ein direkter Verwandter des bayerisch-österreichischen „Häusl“ ist, jenes kleinen Holzhäuschens also, das gerne mit einem ausgesägten Herz in der Tür dargestellt wird und, anständig übersetzt, schlicht „domeček“ heißen würde. In einem Wirtshaus mit entsprechend urigem Ambiente würde sich ein Lederhosenbayer nicht scheuen, nach dem Häusl anstatt nach der Toilette zu fragen, was ihn in Tschechien Kopf und Kragen kosten könnte. Dort hat das Wort die Ebene des Bilderbuch-Bauerntums längst verlassen und ist, hauptsächlich als „ty hajzle!“ im Vokativ verwendet, zu einem derben Schimpfwort geworden, das man als „du Scheißhaus!“ rückübersetzen müsste. Auch in der Variante „hajzlík“ scheint es zu existieren, jedenfalls glaube ich, es in der Schwejk-Verfilmung mit Rudolf Hrušínský so gehört zu haben.

Da ist leider nichts mehr zu retten, auch nicht durch blumige Höflichkeit: „Entschuldigen Sie vielmals die Belästigung – besäßen Sie wohl die Liebenswürdigkeit, mir mitzuteilen, wo sich in Ihrem geschätzten Tempel der Gastlichkeit das hajzl befindet?“

Ich könnte mich natürlich auf eine Vortragsreise kreuz und quer durch die Tschechische Republik begeben. Bei meinen Ausflügen sind mir schon in so manchen Dörfern brachliegende altsozialistische Kulturhäuser aufgefallen. Die könnte ich wieder mit Publikum füllen, indem ich auf Plakaten ankündige: „Heute abend: Die Wahrheit über das hajzl. Eintritt: nur 100 Kronen.“ Oder ich gründe eine Sekte, die hajzl-Sekte. Ich würde nicht verlangen, dass ihre Anhänger das hajzl verehren; sie müssten es nur, im Streben nach Wahrhaftigkeit, als das erkennen, was es ist: eben als domeček.

Bis dahin bleibt das Problem, dass der Satz „musím na hajzl“ ebenso tabu ist wie Miniröcke in Saudi-Arabien. Wie drückt man also dieses Bedürfnis aus, ohne Anstoß zu erregen? In einem Lehrbuchdialog fand ich kürzlich die Formulierung „musím si odskočit“, die auf Deutsch, wörtlich übersetzt, lauten würde „ich muss mir wegspringen“ und unweigerlich die Vorstellung von einem känguruhartig hüpfenden Volk evoziert. Da gehe ich insgeheim doch lieber na hajzl – ohne darüber viel Worte zu verlieren.

Elmar Tannert

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