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  • Tschechisch lernen – Mission impossible?
  • Die Bierfrevler

Veröffentlicht am 09. September 2011 Tschechisch lernen – Mission impossible?Blog

Die Bierfrevler

Im Juni unternahmen wir zu dritt eine kleine Reise durch das nördliche Böhmen und Mähren. Als wir an einem sonnigen Tag mit offenem Cabrioverdeck unterwegs waren, hinter uns Hrubá Skála und Burg Waldstein, vor uns Königgrätz, ließ ich mir auf dem Rücksitz vom Fahrtwind die Haare zerzausen und blickte, rundum glücklich, in den strahlenden Himmel und in die Landschaft des Böhmischen Paradieses.

Dabei fiel mir ein, dass ich vor ziemlich genau einem Jahr zum ersten Mal ein Tschechisch-Lehrbuch in der Hand gehalten hatte. Zeit, Bilanz zu ziehen, dachte ich. Was kann ich? Ich kann mich in Kneipen, Restaurants und Hotels verständigen, in Tankstellen, Schuhgeschäften und Tabakläden, ich kann nach dem Weg fragen, ich kann Fahrkarten und Eintrittskarten kaufen, kurzum, ich finde mich halbwegs zurecht im tschechischen Sprachdschungel.

Damit hätte ich vor einem Jahr nicht gerechnet. Ich musste daran denken, wie ich als 10-jähriger, nach einem Jahr Englischunterricht, in London vor einer Eisverkäuferin geflüchtet war. Ich hatte geglaubt, mit den Worten “for ten pence ice-cream” ein Eis für 10 Pence zu bestellen, sie aber hatte “for” als “four” interpretiert und darauf bestanden, mir vier Eiswaffeln zu überreichen. Ebenso verzweifelt wie vergeblich versuchte ich, mit meinem Schulbuchenglisch das Missverständnis auszuräumen, und rannte schließlich vor ihr und den vier Eiswaffeln davon. Bis heute weiß ich nicht, wie ich meine Bestellung hätte korrekt aufgeben müssen.

In Tschechien, dachte ich, sind solche Pannen bis jetzt nicht passiert. Jeder hat verstanden, was ich wollte, selbst dann, wenn ich mich manchmal komisch ausgedrückt habe. An irgendeiner Hotelrezeption habe ich einmal gefragt – wie mir erst hinterher auffiel –, ob man mir erlauben würde, einmal kurz zur Toilette zu fahren. Die Verben “jít” und “jet” liegen aber auch wirklich fatal nah beisammen. Vor allem dann, wenn man es eilig hat.

Ein anderes Mal erwiderte ich auf die Frage eines älteren Herrn, wie es uns denn in Tschechien gefalle, “es ist ganz wunderbar! Vor allem diese” – ich breitete meine Arme aus – “herrliche Familie!” Natürlich hatte ich “Natur” gemeint, aber Gottseidank bemerkte ich am irritierten Gesichtsausdruck meines Gegenübers schnell genug, dass ich “příroda” mit “rodina” verwechselt hatte.

Und dann fiel mir doch noch eine Sache ein, die schon mehrmals erbärmlich fehlgeschlagen war. Zuletzt vor einer Viertelstunde in der kleinen Imbissstube bei Burg Waldstein. Dort hatten wir den vorläufig letzten Versuch unternommen, Radler zu bestellen. Der Verlauf des Experiments war jedesmal identisch: Da weder das Reisewörterbuch noch ich wussten, wie man Radler auf Tschechisch nennt, erklärte ich dem Mann hinter dem Tresen, dass wir ein Getränk wünschen, das zur Hälfte aus Bier, zur Hälfte aus Limonade besteht. Jedesmal schien er gleich zu wissen, was wir wollten, griff schon nach den Worten “zur Hälfte aus Bier” zu den Gläsern und füllte sie mit zweierlei Flüssigkeit, die sich stets als eine Mischung aus dunklem und hellem Bier entpuppte. “In Bayern – unmöglich!” sagten wir uns. “Wie kann man nur zwei verschiedene Biere zusammenschütten?”

Eine Woche danach, auf der Rückfahrt, trafen wir in Pilsen mit dem liebenswürdigen Herrn zusammen, der meine Blogtexte übersetzt. “Verraten Sie uns ein Geheimnis!” baten wir ihn. “Wie heißt auf Tschechisch ‚Radler‘?” “Cyklista”, erwiderte er ohne zu zögern. Cyklista? dachte ich. Sollte hier dieselbe erstaunliche Parallelität zwischen dem Tschechischen und Deutschen vorliegen wie bei “zamek”, mit dem sowohl das Schloss des Schlossherrn als auch das Schloss zum Versperren gemeint ist? Sicherheitshalber sagte ich: “Wir meinen nicht ‚den‘, sondern ‚das‘ Radler“, und meine Freundin fügte hinzu: “In Hamburg auch als ‚Alsterwasser‘ bekannt.” Er war ratlos. Wir erklärten. Er verstand. Und sagte: “Ich glaube nicht, dass Sie so etwas in Tschechien bekommen werden. Denn ein jeder Tscheche wird denken: Um Gotteswillen! Man kann doch nicht das gute Bier mit Limonade zusammenschütten!”

Bleibt festzuhalten, dass die tschechische Bierkultur am äußersten Rand Westböhmens bereits von deutschen Bierfrevlern unterminiert wurde. In Plöß jedenfalls kann man Radler als “rádl” bestellen, und ich finde, dieses Wort passt gut in die tschechische Sprache. Vor allem dann, wenn man sagt, dass man Radler mag: “Mám rád rádl!”

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