Notizen aus Böhmen: 17 Schwäne und eine Möwe fallen der Vogelgrippe zum Opfer

Maria Loreto: Instandsetzung des Kreuzweges
Der Stiftungsfonds Historisches Eger bemüht sich um die Instandsetzung des Kreuzweges zur Wallfahrtskirche Maria Loreto bei Starý Hrozňatov, der derzeit in schlechtem Zustand ist. Darüber berichtet das Egerer Tagblatt. Der Kreuzweg stammt aus dem 17. Jahrhundert und umfasste ursprünglich 29 Stationen; einen ähnlich umfangreichen Kreuzweg gibt es nur noch im südböhmischen Římov. Der Stiftungsfonds setzt sich schon länger für die Instandsetzung ein, und in diesem Jahr sollen zwei Stationen erneuert werden. Michal Pospíšil, der Vorsitzende des Verwaltungsrates, erklärt, dass der Kreuzweg nicht in seiner ursprünglichen Form wiederhergestellt werden kann, da Teile des Weges heute auf dem Gebiet des Stausees Jesenice liegen. Ziel sei es daher, einen Rundwanderweg mit Start- und Endpunkt am Wallfahrtsort Maria Loreto zu schaffen. Aufgrund der finanziellen Anforderungen soll das gesamte Projekt in Etappen durchgeführt werden. Die Gesamtkosten könnten bis zu 48.000 Euro betragen.

Chefarzt verunglückt beim Skifahren
Der HNO-Chefarzt des Krankenhauses in Eger ist beim Skifahren in Österreich tödlich verunglückt. Das teilte das Egerer Tagblatt mit. Der Arzt hatte unter anderem auch Sprechstunden in Marienbad abgehalten und damit die regionale Versorgung sichergestellt. Das Krankenhaus in Karlsbad, das auch Träger der Klinik in Eger ist, spricht nun von großen Herausforderungen, hat aber das klare Ziel, die Versorgung so gut wie möglich aufrechtzuerhalten. Zunächst wird es allerdings nur eingeschränkt Sprechstunden außerhalb von Eger geben, die von den verbleibenden Kollegen dort übernommen werden sollen.

Vogelgrippe am Stausee Jesenice bei Cheb
Zwei Dutzend Schwäne, die Anfang der vergangenen Woche an der Talsperre Jesenice bei Cheb verendet sind, waren nach Angaben des Staatlichen Veterinärinstituts mit dem H5N1-Vogelgrippevirus infiziert. Das bestätigte Petr Majer, Sprecher der staatlichen Veterinärverwaltung, gegenüber dem Karlsbader Tagblatt. Da es sich um Wildvögel handelte, wurden bisher keine Maßnahmen für die Züchter im Fundgebiet ergriffen.

Seit dem 10. März waren nacheinander 17 Schwäne und eine Möwe verendet. Neben der Veterinärverwaltung untersuchen auch die tschechische Umweltinspektion und das Zentralinstitut für Inspektion und Prüfung der Landwirtschaft den Fall.

Beobachtung von Wildkatzen in der Region Karlsbad
Laut dem Karlsbader Tagblatt werden Zoologen der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik die Bewegungen von Wildkatzen mit telemetrischen Halsbändern verfolgen. Ende Februar gelang es Wissenschaftlern, ein Männchen dieser vom Aussterben bedrohten Art im Duppauer Gebirge in der Region Karlsbad einzufangen und ihm ein Halsband anzulegen. Diese Wildkatze, die grau gestreiften Hauskatzen ähnelt, kommt in der Tschechischen Republik in zwei Gebieten vor: in West- und Südwestböhmen sowie an der mährisch-slowakischen Grenze. Im Rahmen des aktuellen Projekts des Instituts für Wirbeltierbiologie wird die Population der Wildkatze im Militärbezirk Hradiště im Duppauer Gebirge überwacht. Experten vermuten dort die größte Population dieser Art in der Tschechischen Republik. Die erste Katze wurde dort im Jahr 2019 mit einer Fotofalle entdeckt. Jiří Sochor, der die Population in dem Gebiet seit langem beobachtet, schätzt, dass dort etwa zwei Dutzend Wildkatzen leben könnten, möglicherweise auch mehr.