Notizen aus Böhmen: Diskussionen um Tempolimits
In der Kolumne "Notizen aus Böhmen" schreibt Autorin Magdalena Becher über Beobachtungen aus Böhmen. Dieses Mal geht es unter anderem um Tempolimits und eine neue Hochschule, die entstehen könnte.
Keine Bewährungsstrafe mehr
Im Juni letzten Jahres hatte ein alkoholisierter Obdachloser gegen halb zwei Uhr Früh in Klatovy in der Nähe des Friedhofs fünf junge Menschen beschimpft und mit einer etwa 50 cm langen Machete in der Hand verfolgt.
Dafür wurde er nun vom Kreisgericht in Pilsen zu einer Freiheitsstrafe von neuen Monaten ohne Bewährung verurteilt. Wie das Pilsener Tagblatt berichtet, führte der Richter an, dass der Beschuldigte bereits vorbestraft sei und eine weitere Strafe von zehn Monaten noch nicht verbüßt habe.
150 auf der Autobahn
Bislang gilt auf tschechischen Autobahnen ein Tempolimit von 130 km/h. Es gibt schon länger Diskussionen darüber, Geschwindigkeiten bis zu 150 km/h zu erlauben. Wie das Pilsener Tagblatt berichtet, gibt es nun einen Abschnitt auf der Autobahn D3 in Südböhmen, auf dem voraussichtlich ab Sommer diesen Jahres probeweise höhere Geschwindigkeiten erlaubt sein werden. Das Verkehrsministerium plant eine Beschilderung mit wechselbaren Anzeigen, sodass die zulässige Geschwindigkeit bei schlechten Wetterbedingungen oder hohem Verkehrsaufkommen wieder geändert werden kann.
Krankenhaus Eger: Modernisierung der Onkologie und neue Zahnklinik
Am Krankenhaus in Eger sind weitere Modernisierungen geplant. Außerdem soll eine neue Zahnklinik entstehen. Darüber informiert das Egerer Tagblatt. Die dortige onkologische Abteilung soll auf den neuesten Stand gebracht und für die Patienten moderner und komfortabler gestaltet werden. Die Abteilung ist seit 2006 Teil eines Netzwerks onkologischer Zentren, die die Bezirke Karlsbad und Pilsen versorgen. Die Renovierung der Onkologie soll bis Februar 2026 abgeschlossen sein, die Zahnklinik könnte dann im März 2026 öffnen. Die Finanzierung übernimmt der Bezirk Karlsbad, der Zuschüsse aus dem nationalen Erneuerungsfonds beantragen wird. Eingeplant sind Kosten in Höhe von etwa 2,1 Mio. Euro.
Hochschulpläne für Bezirk Karlsbad
In das Vorhaben, im Bezirk Karlsbad eine Hochschule anzusiedeln, kommt Bewegung. Im Sommer des vergangenen Jahres hatte es der tschechische Präsident, Petr Pavel, bei seinen Besuchen in der Region als essenziell bezeichnet, im Bezirk Karlsbad, dem bislang einzigen tschechischen Bezirk ohne Hochschule, eine Hochschule anzusiedeln. Die Region leidet darunter, dass junge Leute abwandern und meistens nicht zurückkommen. Wie das Karlsbader Tagblatt berichtet, wird nun der tschechische Bildungsminister, Mikuláš Bek, nach Karlsbad kommen und gemeinsam mit dem früheren Regionspräsidenten und heutigen Minister für Regionalentwicklung, Petr Kulhánek, mit dem Bezirksrat über Möglichkeiten sprechen, eine Hochschule anzusiedeln.