Notizen aus Böhmen: Kleid in Flammen und neuer Industriepark in Pilsen
In der Kolumne "Notizen aus Böhmen" schreibt Autorin Magdalena Becher über Beobachtungen aus Böhmen. Dieses Mal geht es unter anderem um einen Unfall mit Feuer auf dem Weihnachtsmarkt in Asch und ein Millionenprojekt in Pilsen.
Asch: Kinderärztin unter Polizeischutz
Wie das Egerer Tagblatt berichtet, hat die Stadt Asch für eine Kinderärztin, die vor Kurzem begonnen hat, donnerstags und freitags in der Stadt zu praktizieren, Polizeischutz eingerichtet. Auslöser war, dass die Ärztin eine Information ausgehängt hatte, dass sie aufgrund deren Verhalten keine Roma mehr als Patienten aufnehmen werde. Laut den Berichten hatte eine Gruppe von Roma ohne Termin die Praxis aufgesucht und umgehende Behandlung gefordert, obwohl sie nicht zum Patientenkreis der Ärztin gehörten, die zuvor dort praktiziert hatte. Asch leidet unter einem gravierenden Ärztemangel und bereits die Vorgängerin der betreffenden Ärztin hatte sich aus Asch aufgrund tätlicher Angriffe wieder zurückgezogen. Der Bürgermeister der Stadt, Vítězslav Kokoř, bedauert die Situation sehr und appelliert auch an Prag, die Stadt zu unterstützen, um eine bessere medizinische Versorgung zu gewährleisten.
Verbrennungen bei Feuershow auf dem Weihnachtsmarkt in Asch
Wie das Karlsbader Tagblatt berichtet, hat sich bei einer Feuershow im Rahmen des Weihnachtsmarktes in Asch eine Artistin des Circus Céres Verbrennungen zugezogen, als ihr Kleid und ein Teil der künstlerischen Ausstattung plötzlich Feuer fingen. Ein Kollege der Frau reagierte geistesgegenwärtig und warf sie auf den Boden in eine Wiese, um das Feuer zu löschen, was ihm auch gelang. Ein Krankenwagen brachte die Frau nach Prag in eine Spezialabteilung, von wo aus sie sich später selbst meldete und sagte, dass sie Verbrennungen am Fuß erlitten habe, aber die ganze Zeit über bei Bewusstsein gewesen sei und es nicht so dramatisch sei, wie es gewirkt habe. Die Veranstalter ließen wissen, dass sie mit der Gruppe bereits lange sehr gut zusammenarbeiten und für das Publikum zu keiner Zeit Gefahr bestanden habe.
Bürger entscheiden über neuen Marktplatz in Tachov
Wie das Tachauer Tagblatt berichtet, wird die Tachauer Bevölkerung in die Neugestaltung des dortigen Marktplatzes intensiv mit einbezogen. Die Komplettsanierung des Marktplatzes läuft schon fast ein halbes Jahr und schreitet gut voran. Nun hatten die Bürger die Möglichkeit, auf der Homepage der Stadt über die konkrete zukünftige Gestaltung des Platzes abzustimmen und darüber, welche Bänke und welche Bepflanzung dort angebracht werden sollen. Zur Auswahl standen die Angebote verschiedener Firmen, die sich alle im vorgegebenen Kostenrahmen bewegten.
Millioneninvestition: Neues Gewerbegebiet bei Pilsen
Wie das Pilsener Tagblatt berichtet, plant die Industrieentwicklungsgesellschaft Panatonni in Úherce bei Nýřany ein neues Industriegebiet mit dem Namen “Panattoni Park Pilsen West III” und will in das Projekt mehr als 40 Millionen Euro investieren. Der neue Industriepark sei ein weiterer wichtiger Schritt für die Entwicklung der Industrie in der Region Pilsen. Entstehen solle ein Raum, der hohen Umweltstandards entspricht und auch erstklassige Einrichtungen für Spitzenunternehmen aus den Bereichen Produktion und Logistik bietet.
Laut Ondřej Špalek, Chief Operating and Financial Officer bei Panattoni, ist die Firma überzeugt, den künftigen Mietern dank moderner Technologien und der Betonung der Nachhaltigkeit optimale Bedingungen für ihre Geschäftstätigkeit bieten zu können. Der Standort wird in der Nähe der Autobahn D5 (Ausfahrt 93) liegen, die eine Verkehrsverbindung zwischen der Tschechischen Republik und Deutschland darstellt. Nach Ansicht von Panattoni ist dieser Standort für die Logistik und den Vertrieb in Mitteleuropa von entscheidender Bedeutung.
Quelle: onetz.de / von Magdalena Becher