Notizen aus Böhmen: Missglückter Check-In, Touristen im Hotel eingesperrt
In der Kolumne "Notizen aus Böhmen" schreibt Autorin Magdalena Becher über Beobachtungen aus Böhmen. Dieses Mal geht es um ein Geschenk für ein ehemaliges KZ-Außenlager, ein trauriges Ereignis in einer Schule und ein Missgeschick im Hotel.
Ehemaliges KZ-Außenlager: Holýšov erhält besonderes Geschenk
Wie das Tachauer Tagblatt berichtet, hat die museale Ausstellung in Holýšov südlich von Pilsen ein besonderes Geschenk erhalten. Im dortigen Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg war auch die Französin Jeanne Vaillant inhaftiert, deren Enkelin Catherine Vaillant der Stadt nun den kompletten Häftlingsanzug ihrer Großmutter bestehend aus einer Bluse, einer Kopfbedeckung und einem Mantel mit der persönlichen Häftlingsnummer und der französischen Trikolore übergab. Catherine Vaillant hat Holýšov bereits früher zweimal besucht und wird im nächsten Jahr zum Gedenken an 80 Jahre Kriegsende wiederkommen. Der Großteil der weiblichen Häftlinge in Holýšov waren Französinnen, unter anderem auch Marie-Marguerite Michelin, die Großmutter des heutigen Besitzers der bekannten französischen Firma.
Messerangriff in Schule in Domažlice
Wie das Pilsener Tagblatt berichtet, hatte Anfang September in einer Schule in Domažlice ein 13-jähriges Mädchen zwei Mitschüler mit einem Messer angegriffen. Der Vorfall ereignete sich am 3. September an einer Schule in der Komensky-Straße. Das Mädchen griff dort einen Jungen und ein Mädchen mit einem Messer an und verletzte ihn am Bauch und sie am Rücken. Beide schwebten glücklicherweise nicht in Lebensgefahr. Die Angreiferin wurde von einer Lehrerin und dem Schuldirektor Ivan Rybár entwaffnet und anschließend der Polizei übergeben. Die Polizei ermittelt in diesem Fall wegen versuchten Mordes. Der Direktor der Schule, Ivan Rybár, bestätigte zwischenzeitlich, dass das Mädchen nicht an die Schule zurückkehren wird und dort weiterhin Sonderpädagogen im Einsatz sind, die den Schülern helfen, das Trauma zu verarbeiten.
Irische Touristen in Hotel in Karlsbad eingesperrt
Das Karlsbader Tagblatt berichtet von dem missglückten Check-in-Versuch zweier irischer Touristen in einem Hotel in Karlsbad. Die beiden waren erst in den späten Abendstunden zu dem gebuchten Hotel gekommen und in das Gebäude gelangt, als ein anderer Gast dieses zufällig gerade verlassen hatte. Dieser sperrte hinter sich die Türe ab und die beiden Touristen waren nun in dem Gebäude eingeschlossen, trafen jedoch an der Rezeption niemanden mehr an, um einchecken zu können. Der herbeigerufenen Polizei gelang es zwar auch nicht, jemanden des Hotelpersonals zu erreichen, es gelang ihr jedoch, einen weiteren Gast aufzuwecken, der den beiden Gästen leicht verwirrt die Türe aufsperrte.
Untergebracht werden konnten die beiden jedoch trotzdem nicht und mussten warten, bis die Rezeption morgens wieder besetzt war.
Nach BMW: Einzigartiges Polygon für autonome Systeme in der Region Sokolov
Wie das Karlsbader Tagblatt mitteilt, könnte in der Region Sokolov eine neue Teststrecke für autonome Verkehrssysteme entstehen. Diese könnte für künftige Investoren im Bereich der Entwicklung, Forschung und Produktion dieser Verkehrssysteme der Zukunft interessant sein. Ein ähnliches Projekt wurde in der Tschechischen Republik bisher noch nicht realisiert. Es könnte daher nicht nur bei Investoren, sondern auch bei jungen Menschen Interesse an dieser Region wecken. Kooperieren werden bei dem Projekt das Verkehrsministerium, die Handelskammer der Tschechischen Republik und nicht zuletzt das Braunkohlebergbauunternehmen Sokolovská uhelná (zweitgrößter Stromerzeuger) und die SUAS GROUP, auf deren Gelände die Teststrecke gebaut werden soll. Dazu wurde ein Memorandum formuliert, das die Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Unterstützung unbemannter Systeme in der Region festlegt.
Quelle: onetz.de / von Magdalena Becher