Notizen aus Böhmen: Bürger wehren sich gegen Windräder
Was ist los in der tschechischen Grenzregion? In Sokolov wurde eine neue Hochschule für Krankenpflege eröffnet. In Kynšperk wehren sich Bürger gegen mehr als 200 Meter hohe Windräder. Und aus der Egerer Burg wurde eine Teekanne gestohlen.
Hochschule für Gesundheitswesen in Sokolov eröffnet
Wie das Karlsbader Nachrichtenmagazin Karlovarky berichtet, ist in Sokolov die Medizinische Hochschule eröffnet worden. Es ist ein Ableger der Hochschule für Gesundheitswissenschaften in Prag, an dem in Kooperation mit dem Krankenhaus in Sokolov ein kombinierter Bachelor-Studiengang in allgemeiner Krankenpflege studiert werden kann. Bürgermeister Petr Kubis wertete es als entscheidenden Tag für die Gesundheitsversorgung für die gesamte Region. Man werde Pflegekräfte aus dem eigenen und anderen Bezirken gewinnen und habe es nun in der Hand, diese in der Region zu halten. Darüber hinaus plant die Stadt, ihre Entwicklung in Richtung Vollzeitstudium fortzusetzen. Außerdem laufen Verhandlungen mit dem Ambulanzdienst über die Möglichkeit, einen Kurs für Rettungssanitäter zu eröffnen.
Referendum gegen Windräder in Kynšperk
In Kynšperk wird es ein lokales Referendum über die Aufstellung von Windrädern geben. Wie das Karlsbader Tagblatt berichtet, könnten diese im Gebiet Chotíkov bei Kynšperk errichtet werden. Der Investor sieht den Bau von vier Windkraftanlagen mit einer Rohrhöhe von 148 Metern vor, zusammen mit dem Propeller sollen sie 223 Meter hoch sein. Laut Vertrag soll der Investor der Stadt über 20 Jahre hinweg rund 2,5 Millionen Euro zahlen. Gegen den Bau wurde ein von 246 Bürgern der rund 4500 Einwohner zählenden Stadt unterzeichnetes Volksbegehren eingereicht.
Jäger verletzt sich beim Hantieren mit seinem Gewehr
Wie das Tachauer Tagblatt berichtet, hat sich ein Jäger beim Hantieren mit seinem Gewehr während der Entenjagd in der Nähe von Nová Hospoda in der Region Tachov verletzt. Alarmiert wurde auch ein Hubschrauber. Nach dem Eintreffen am Unfallort stellten die Einsatzkräfte jedoch fest, dass der 53-Jährige keine schweren Verletzungen hatte. Er wurde vor Ort behandelt und auf dem Landweg mit leichten Verletzungen in eine medizinische Einrichtung gebracht. Nach den bisher festgestellten Fakten liegt kein Fremdverschulden vor“, sagte Polizeisprecherin Iva Vršecká.
Kaiserliche Teekanne aus Egerer Burg gestohlen
Das Egerer Tagblatt berichtet, dass eines der Exponate aus der einzigartigen zweistöckigen Kapelle auf der Egerer Burg verschwunden ist. Ein Dieb hat eine gravierte orientalische Teekanne, den so genannten Aftab, gestohlen, die zur Dekoration des kaiserlichen Oratoriums gehörte. Der Diebstahl wurde am Wochenende bemerkt, als dort gerade eine Hochzeit stattfand. Der Kastellan der Burg, Tomáš Dostál, prophezeite dem Täter, dass ihm bald die Beine abfallen werden. Er teilte mit, dass der aktuelle Fall nicht der erste Diebstahl sei: Es war bereits die Nachbildung einer Pistole aus dem späten 19. Jahrhundert verschwunden, außerdem hatte vor zwei Wochen jemand versucht, einen Reißzahn aus der neuen Ausstellung in der Bastei zu stehlen, wurde aber offenbar daran gehindert.
Quelle: onetz.de / von Magdalena Becher