Auf den Spuren des chodischen Helden Jan Sladký Kozina
Das Centrum Bavaria Bohemia und die Mikroregion Dobroshost haben Interessierte von beiden Seiten der Grenze am 14.10.2023 zu einer gemeinsamen Wanderung eingeladen. Das Ziel der Veranstaltung war es die wichtigsten Ortschaften des Chodenlandes, welche mit dem Namen Jan Sladký Kozina fest verbunden sind, kennen zu lernen.
20 Teilnehmer haben sich kurz nach 13 Uhr auf dem Parkplatz in der Nähe von der Gemeinde Draženov zusammen getroffen, um gemeinsam den Spuren von Jan Sladký Kozina zu folgen. Ivana Danisch hat im Namen des Centrum Bavaria Bohemia alle herzlich begrüßt und die Reiseführerin Mirka Šebestová ist gleich mit der Begriffserklärung des Chodenlandes und der Vorstellung der Person Jan Sladký Kozina in das Thema eingestiegen.
Danach führte uns der Weg zur Kapelle der Muttergottes, Hilfe der Christen (tsch. Panny Marie, Pomocnice křesťanů) ca. 1,5 Kilometer von Draženov entfernt, wo wir uns an den wichtigsten chodischen Maler Jaroslav Špilar erinnert haben, über die heilige Quelle interessante Geschichte gehört und eine sehr bekannte tschechische Schriftstellerin Božena Němcová auf dem Bild angeschaut haben. Ihr Name ist im Chodenland sehr bekannt, so wie auch der Name des chodischen Schriftstellers J.Š.Baar, der ebenfalls thematisiert wurde.
Mit vielen neuen Kenntnissen gingen wir kurz steil durch den Wald zu unserem neuen Ziel. Es war die Gemeinde Újezd, wo Jan Sladký Kozina geboren und wo hier ihm zu Ehren eine Gedenkstube errichtet worden ist. Vor seinem Geburtshaus namens “U Rosochů” hat unsere Geschichte über diesen chodischen Helden, einem legendären chodischen Kämpfer gegen Wolf Maxmilian Lamingen von Albenreuth auf chodisch Lomikar genannt, angefangen. Während unserer Erzählung sind wir auch auf den Namen Alois Jirásek gestoßen, weil er in seinem Roman PSOHLAVCI (dt.:Hundköpfe) die Geschichte von Jan Sladký Kozina genau beschrieben hat.
In der Gedenkstube von Sladký Kozina, seit 1958 im Kozina-Bauernhaus in Újezd für die Öffentlichkeit geöffnet, hatten die Teilnehmer die Möglichkeit in die Geschichte des chodischen Aufstandes einzutauchen, um das Leben der Choden besser verstehen zu können. Zu sehen waren auch die früher verwendeten landwirtschaftlichen Geräte, die Trachten der Choden, ihre Bräuche und Gewohnheiten. In der Küchenstube konnte man an einem Tisch sitzen, der aus der Zeit stammt, als Kozina den Hof noch bewirtschaftete.
Aufgrund der schlechten Witterung musste unser letzter Besichtigungspunkt mit dem Bus angefahren werden: Kozina- Denkmal auf dem Hügel HRÁDEK mit der Statue des chodischen Hundes, bevor es anschließend in Richtung Trhanov ging, ins Restaurant “Zum heiligen Jan”, wo wir schließlich eingekehrt sind.
Die Veranstaltung fand im Rahmen des Projekts „Kultur ohne Grenzen – Begegnungen Bayern-Böhmen ǀ Kultura bez hranic – setkávání Čechy-Bavorsko“ mit Unterstützung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds und des Landkreises Schwandorf statt.