Schreiner und Zimmerer aus Weiden zu Besuch in Cheb
Auf einer Fahrt nach Cheb erkunden die Schreiner und Zimmerer gemeinsam die historischen Dachstühle der Stadt.
Die beiden Berufsgrundschul-Klassen der Schreiner und Zimmerer der Europa-Berufsschule Weiden unternahmen gemeinsam eine Exkursion nach Cheb. Die Initiative dazu kam von Michaela Totter, die beide Klassen in diesem Schuljahr in Tschechisch unterrichtete.
Neben der tschechischen Kultur stand aber auch noch jede Menge Fachwissen auf dem Programm: Die Fahrt wurde von Karl Müller, einem pensionierten Zimmerer-Fachlehrer aus Amberg, begleitet. Er hat bereits seit Jahren sehr gute Verbindungen nach Cheb und führte die Klassen gemeinsam mit einem tschechischen Kollegen durch die einzigartigen historischen Dachstühle.
Zunächst besichtigte die Gruppe die Dachmodell-Ausstellung mit Modellen des Parksteiner Zimmerermeisters Josef Hauer. Die Schüler staunten nicht schlecht über die große Präzision, mit der die originalgetreuen Dachstühle gefertigt wurden. Am beeindruckendsten war für die meisten wohl das Dachstuhl-Modell der Münchner Frauenkirche: Hauer benötigte 12 Monate dafür und verbaute dabei über 3200 Einzelteile. Beim Rundgang durch die Ausstellung konnten die Schülerinnen und Schüler das im Grundschuljahr erworbene Wissen über die Dachkonstruktionen anwenden. So diskutierten sie eifrig über die nicht immer einfach nachvollziehbare Kraft-Abtragung durch verschiedene Spreng- und Hängewerke.
Nach der Ausstellung wurden die “echten” Dachstühle besichtigt. Vor allem die Tatsache, dass die Zimmerer damals völlig ohne Metallnägel, Schrauben und Blechteile auskamen, faszinierte die angehenden Handwerker. Zum Abschluss der Exkursion hatten die Schülerinnen und Schüler dann beim gemeinsamen Mittagessen noch die Gelegenheit, bei der Bestellung ihr Tschechisch auszuprobieren. Glücklicherweise funktionierte auch das reibungslos und alle bekamen ein gutes Essen serviert.