Zwei Wirtshäuser, ein Saal, sechs Kapellen und ein paar hundert Gäste
Weiding ist ein Wirtshaus- und Feiereldorado par excellence. Das bewies die kleinste Gemeinde im Landkreis einmal mehr bei der 15. Bayerisch-Böhmischen Musik- und Biernacht von Bavaria Bohemia e.V. am letzten Samstag.
Als 2006, es war das Eröffnungsjahr des Centrum Bavaria Bohemia (CeBB) in Schönsee, beim Vorstand des Trägervereins Bavaria Bohemia e.V. die Idee geboren wurde, Musikbegeisterte aus beiden Nachbarländern mit bayerischen und böhmischen Kapellen im Schönseer Land an Wirtshaustischen zusammenzubringen, war es ein Versuch. Aus dem gelungenen ersten Mal in Weiding ist eine Tradition geworden. Inzwischen ist die Bayerisch-Böhmischen Musik- und Biernacht aus dem grenzüberschreitenden Veranstaltungskalender als Teil des Projekts „Kultur ohne Grenzen“, gefördert vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfond, nicht mehr wegzudenken. Nur Corona hat in den letzten beiden Jahren die Tradition unterbrochen. Es waren bestimmt mehr als zweihundert Gäste, die sich letzten Samstag trotz Regenwetters nicht abhalten ließen, nach Weiding zu kommen. Unter ihnen auch Landrat Thomas Ebeling, von der guten Stimmung begeistert und es als Vorsitzender des Trägervereins des CeBB, Bavaria Bohemia e.V., zusammen mit MdB Martina Engelhardt-Kopf genoss, von einem Wirtshaus zum anderen zu pendeln. Beim Särve gesellte sich neben Martin Scharf, FW-Kreistagsfraktionsvorsitzender zu aller Freude noch Heidi Wolf dazu, frühere BR-Ostbayernkorrespondentin und Brückenbauerpreisträgerin dieses Jahres.
Die Gasthäuser „Zum Frauenstein“ der Familie Zilk, „Weidinger Hof“ der Familie Särve und das vom SC Weiding bewirtschaftete Jugendheim liegen nur einen kurzen Sprung über die Straße auseinander. Die Gäste aus beiden Ländern kamen nicht nur dank der Schmankerl, für die Weiding bekannt ist, sondern vor allem wegen der sechs Kapellen, die am Samstag aufspielten. Im Jugendheim, dem Saal mit breiter Bühne und viel Platz zum Tanzen, spielten die beiden größten Kapellen auf. Die „Vöichtacher Rucksack-Musi“ hatte Paare der Oberviechtach Volkstanzgruppe im Gefolge und die “Ledecká dudacká muzika” aus Tachov (Tachau) freute sich genauso über die volle Tanzfläche zur Dudelsackmusik. Im Landgasthof „Zum Frauenstein“ war es für „Die Z`s“ ein Heimspiel nach der böhmischen Kapelle Třehusk, die den Anfang machte. Beim Särve spielten die Zoigl-Lauser mit Roland Hansl aus Eslarn auf, im Schönseer Land bestens bekannt, genauso wie die chodische Blaskapelle Sedmihorka, oft bei grenzüberschreitenden Veranstaltungen dabei. Die Idee aus der Anfangszeit der Musik- und Biernacht, jedes Jahr den Ort im Schönseer Land zu wechseln, wurde bald aufgegeben, denn zum einen schrumpfte die Zahl der Gaststätten, zum anderen hatten sich in Weiding die ganz nah beieinander liegenden Wirtshäuser als unschlagbarer Vorteil für das leichte hin und her der Gäste entpuppt, ohne das Auto zu brauchen. CeBB-Organisatorin Ivana Danisch und die ehrenamtlichen Bändchenverkäufer Monika Bayer, Hermann Wallisch und Engelbert Horn freuten sich über jeden Gast, der die preiswerten 5,00 Euro Eintritt für den grenzüberschreitenden Abend ausgab, den nach 15 Jahren die Musikbegeisterten nicht mehr missen möchten