Große Zeiten – Kleines Glück
Der neue Doppelroman von Gerold Tietz basiert auf der realen, fast unglaublichen Biographie einer jungen Pragerin, die in der Zwischenkriegszeit als Kind einer deutsch-stämmigen Familie aus dem Bildungsbürgertum aufwächst. Sie genießt ein relativ unbeschwertes und privilegiertes Leben mit ihren jüdischen Freunden, geht in den Palästen des böhmischen Adels ein und aus, und verliebt sich in einen kosmopolitischen deutsch-tschechisch-jüdischen Studenten.
Die beiden Romane spannen einen Bogen von der Zwischenkriegszeit über den Zweiten Weltkrieg und den Prager Aufstand bis hin zur Zwangsarbeit und Vertreibung der deutsch-stämmigen Bevölkerung aus Böhmen. Gerold Tietz vermeidet dabei bewusst all zu einseitige Darstellungen, Schuldzuweisungen oder gar Heldentum – sowohl auf gesellschaftlicher Ebene als auch hinsichtlich zwischenmenschlicher Beziehungen.
Erschienen ist der 399 Seiten umfassende Doppelroman im ROGEON Verlag unter der ISBN-Nummer 9783943186345 und kostet 19,20 €. Mehr unter www.rogeon.de
ÜBER DEN AUTOR
Gerold Tietz, 1941 in Horka geboren, stammt aus dem Land des Jaroslav Hašek, welches im Lauf der Geschichte periodisch in Vergessenheit zu geraten pflegte und heute gemeinhin unter dem Namen „Böhmische Dörfer“ gehandelt wird. Aus den böhmischen geriet er nach der Vertreibung zunächst in die bayrischen Wälder, wo jedermann so sehr mit Überleben beschäftigt war, dass man schlichtweg vergaß, ihn zu erziehen. Er saß die einklassige katholische Volksschule in St. Wolfgang aus, bevor er alsdann unter die Schwaben fiel, wo er auf dem Tuttlinger Gymnasium als „Polack“ geführt wurde. Nach dem Abitur studierte Tietz Geschichte, Französisch und Politik in Tübingen, Berlin und Paris – wo er nunmehr als „Petit Tchèque“ eine studentische Unterkunft fand, bevor er schließlich auf halber Strecke zwischen Paris und Prag in Esslingen seinen Bestimmungsort als Lehrer und Schriftsteller fand – bis zu seinem Tod 2009.