Eine Italienerin in Algier – KulturTour zur Rossini-Oper nach Pilsen
Die erste KulturTour nach dem Lockdown von Bavaria Bohemia e.V./CeBB Schönsee führte nach Pilsen. Die Teilnehmer waren voller Vorfreude, nach der langen coronabedingen Zwangspause endlich wieder mal eine Oper genießen zu können. Auch die strengen Vorsichtsmaßnahmen wie die Maskenpflicht im Bus und im Theater minderten diese Gefühle nicht.
Auf die Teilnehmer wartete ein kleines Abendessen im Hotel Slovan, einer Perle des Jugendstils. Das schöne Gebäude wurde von 1890 bis 1893 erbaut und ist inmitten einer Parkanlage zentrumsnah gelegen. Ein kurzer Fußweg führte im Anschluss an das Abendessen in das altehrwürdige J.K. Tyl Theater, wo die Oper „Eine Italienerin in Algier“ von Gioachino Rossini auf dem Programm stand. Diese erste abendfüllende Opera buffa – komische Oper schrieb Rossini mit nur 21 Jahren. Eine Oper, die vom Bekanntheitsgrad nicht an „Der Barbier von Sevilla“ heranreicht, jedoch durch schwungvolle und eingängige Melodien verzauberte und die Zuschauer für 150 Minuten in die Welt des Orients entführte.
In diesem Werk gelang Rossini, wenn nicht die Verbindung, so doch das spannungsvolle Wechselspiel von kapriziösem und nicht selten sarkastischem Scherz und lyrisch-zarter Empfindsamkeit. Das Changieren zwischen diesen beiden Polen verkörpert Isabella, eine der eigenwilligsten Frauengestalten in der Oper dieser Zeit und eine Paraderolle für jede Koloratur-Altistin.
Am Dirigentenpult stand Jiří Štrunc, die Hauptcharaktere überzeugten mit kraftvollen Stimmen. So Jiří Sulženko als Mustafà, der Bey von Algier, Zuzana Kopřivová in der Rolle der ihm überdrüssig gewordenen Ehefrau Elvira, die ihren Mann immer noch liebt, Jana Piorecká in der Rolle der selbstbewusst auftretenden Italienerin Isabella, die Mustafà in seine Grenzen verweist. In weiteren Rollen Daniel Matouršek als der italienische Sklave Lindoro, der Isabellas Herz erobert. Taddeo wurde von Jiří Hájek verkörpert, Jevhen Šokalo spielt und singt Haly, Mustafàs Vertrauten, Ivana Saková in der Rolle der Zulma, Elviras Vertrauter. Alle Personen waren stimmgewaltig und sehr präsent auf der Bühne. Der große Applaus am Ende der Inszenierung drückte die Begeisterung der Opernbesucher aus, die sich glücklich und von wunderbaren Eindrücken erfüllt auf die Heimreise machten.