Auf Aschenbrödels Spuren
Eine gelungene Premiere war die gemeinsame Familienfahrt des Centrum Bavaria Bohemia (CeBB) zusammen mit dem Kreisjugendamt Schwandorf.
Über 80 Teilnehmer, groß und klein, machten sich mit zwei Bussen auf dem Weg in die sehenswerte Stadt Klatovy / Klattau, wo zuerst die Klattauer Katakomben auf dem Programm standen. Die Katakomben wurden unter der Jesuitenkirche der unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria und des hl. Ignatius 1656 bis 1675 als Begräbnisstätte für Geistliche angelegt. Zuerst fanden nur Mitglieder des Jesuitenordens und Gläubige, später auch Adelige, Bürger und Soldaten hier ihre letzte Ruhestätte. Die toten Körper wurden nicht künstlich mumifiziert. Zur natürlichen Mumifizierung kam es durch eine Austrocknung der Luft durch ein ausgeklügeltes Lüftungssystem. So ist es möglich, heutzutage noch knapp 40 gut erhaltene Körper bestaunen zu können.
Im Anschluss wartete auf die Teilnehmer die berühmte Barockapotheke Zum Weißen Einhorn, ein UNESCO Weltkulturerbe. Hier konnten die Gäste die komplette barocke Ausstattung bewundern, die bis 1966 so noch genutzt wurde. Ein interessanter Vortrag erklärte Heilungsmethoden und Herstellung von Medikamenten der damaligen Zeit, unter denen ein Blutegel und ein eingelegter Bandwurm besonders bei den kleinen Besuchern für gerümpfte Nasen sorgte.
Nach dem Mittagessen mit anschließender freien Zeit konnte jeder nach Lust und Laune den Marktplatz und seine Umgebung erkunden oder den Schwarzen Turm besteigen. 1547 einst aus Verteidigungsgründen gebaut, führen enge Stiegen den 81,6 Meter hohen Turm – an der beeindruckenden Glocke vorbei – hinauf, wo auf die Besucher ein grandioser Rundblick auf die Stadt wartet.
Weiter ging es zum Höhepunkt des Tages und dem Ziel, dem vor allem die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer entgegen fieberten: der Wasserburg Švihov aus dem 16. Jahrhundert. Teile des Films „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, einer bekannten deutsch-tschechischen Koproduktion, die wohl ein jeder um die Weihnachtszeit schon gesehen haben dürfte, wurden hier gedreht. Eine Ausstellung, reich bebildert und mit zahlreichen Ausstellungstücken, Kostümen, Kutschen, Einrichtungsgegenständen und Filmsequenzen ließen den Film lebendig werden.
Voller neuer Eindrücke trat die Reisegruppe die Rückreise in die Heimat an und war sich einig, einen ereignisreichen und tollen Ferientag erlebt zu haben.