Bayerisch Eisenstein ist Bahnhof des Jahres
Nach Testreisen durch ganz Deutschland hat die Jury ihr Urteil gefällt: Der Bahnhof in Bayerisch Eisenstein hat den Titel "Bahnhof des Jahres 2017" gewonnen. Die "Allianz pro Schiene" kürte das historische Gebäude in Berlin.
Auf ihrer Fahrt durch Bayern stießen die Bahnhofstester im hintersten Winkel des Bayerischen Waldes direkt an der Staatsgrenze zu Tschechien auf den Bahnhof Bayerisch Eisenstein: Dieser “Überlebende” des Kalten Krieges begeisterte die Jury in der Kategorie “Tourismusbahnhof”, so die “Allianz pro Schiene” in einer Mitteilung.
Bei der Eröffnung im Jahr 1877 war der Grenzbahnhof als Verbindung zwischen Plattling und Prag gedacht. In Zeiten des Kalten Krieges wurde er Symbol für die Trennung: Eine Mauer ging durch die Eingangshalle, über die Gleise zog sich ein hoher Stacheldrahtzaun. Erst 1991 wurde der grenzüberschreitende Zugverkehr wieder eröffnet.
Die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Tschechien verläuft durch das Bahnhofsgelände und teilt das Bahnhofsgebäude. Die beiden Gebäudeflügel der Eisenbahngesellschaften wurden dem damaligen Stil entsprechend großdimensioniert gestaltet. Der Durchgangsbahnhof fungiert als wichtige Schnittstelle ins tschechische Böhmen. So gelangen Reisende von Plattling, Regen über Zwiesel nach Bayerisch Eisenstein und von dort geht es weiter nach Prag (Praha), Pilsen (Plzeň) oder Klattau (Klatovy) in Tschechien.
Quelle: Bayerischer Rundfunk