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  • bb-talk 2016 mit Landwirten an der Schnittstelle Bayern – Tschechien

Veröffentlicht am 28. Oktober 2016 AktuellesCeBB

bb-talk 2016 mit Landwirten an der Schnittstelle Bayern – Tschechien

Mit „problembewusst und verhalten optimistisch“ lassen sich die Diskussionsbeiträge der vier Podiumsgäste, zwei Landwirte aus dem Landkreis Schwandorf und zwei aus der Nachbarregion Pilsen beim Diskussionsabend bb-talk des Centrum Bavaria Bohemia (CeBB) am letzten Donnerstag auf einen kurzen Nenner bringen. Der große Zahl an Zuhörern, darunter viele Landwirte, und die Fragesteller aus dem Publikum erfuhren viel über Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Landwirtschaft auf beiden Seiten der Grenze.

CeBB-Leiter Hans Eibauer eröffnete den Diskussionsabend und freute sich über das große Interesse bei Landwirten, Kommunalpolitikern und Verbrauchern. Moderatorin Annette Kraus, die aus dem Landkreis Tirschenreuth kommt und schon seit einiger Zeit beim Tschechischen Rundfunk in Prag tätig ist, stellte die Podiumsgäste vor und suchte in der ersten Fragerunde nach den Unterschieden auf bayerischer und tschechischer Seite.  

Jaroslav Uher bewirtschaftet mit seiner Familie die Ökofarm in Rybník (Weiher) ganz nah an der Grenze bei Stadlern / Schwarzach. Der 420 ha große Grünlandbetrieb mit vielen Weideflächen war vor der Wende eine Kolchose und ist inzwischen in seinem Besitz. Die Weiderinder und Schafe werden auf Biomärkten, vor allem in Prag, selbst vermarktet. Weitere Standbeine sind der Agrotourismus mit Ferienwohnungen und ein kleines Sägewerk.  Der zweite tschechische Gast, Václav Kocek ist studierter Agronom und in leitender Funktion in einem landwirtschaftlichen Großbetrieb in der Nähe von Domazlice mit ca. 1.600 ha und 600 Milchkühen als einer von 23 Mitarbeitern tätig. Haupteigentümer des Betriebs sind 65 Aktionäre, die nicht von Außen kommen, sondern ihre Flächen in das Agrarunternehmen eingebracht haben. Aus der jungen Generation der Landwirte diskutierte auf dem Podium Peter Hetzenecker aus Neuried bei Schwandorf, der mit seinen Eltern einen 85 ha großen Milchviehbetrieb mit 80 Kühen bewirtschaft und ehrenamtlich 1. Vorsitzender des Rings junger Landwirte im Landkreis Schwandorf ist. Josef Irlbacher repräsentierte als stellv. Kreisobmann den Bayerischen Bauernverband Schwandorf und die Nebenerwerbslandwirte. Seit Anfang der 90er Jahre betreibt er seinen Betrieb mit 16 Milchkühen auf 30 ha, hauptberuflich ist er landwirtschaftsnah beim Kartoffelerzeugerring Oberpfalz tätig und schilderte die Nöte mit der Krautfäule im diesjährigen nassen Sommer.

Im Publikum verfolgten Kreisbäuerin und Kreisrätin Barbara Hanauer und annähernd 50 Gäste interessiert die Debatte. Es kristallisierte sich schnell heraus, dass Landwirtschaft auf  bayerischer Seite mit ihren kleinen und mittleren Betrieben ähnliche Marktbedingungen vorfindet und mit der gleichen Förderbürokratie geplagt ist, wie die weitaus größeren Betriebe in Tschechien, bei denen mehr als 3.000 ha keine Seltenheit sind. 

Angesichts der fairen Milchkuh als Blickfang neben dem Podium drehte sich ein Teil der Diskussion um die Einkommenssituation der Milcherzeuger. Peter Hetzenecker schilderte drastisch, wie seine Eltern über Jahre Milchquoten mit erheblichem Mitteleinsatz dazukauften und dieses investierte Vermögen mit dem Ende der Quotenregelung in diesem Frühjahr mit einem Schlag vernichtet war. Auf bayerischer Seite nehmen die Biomilchbetriebe zu, denn die Verbrauchernachfrage wächst und die Erzeugerpreise sind besser. Überraschend war, dass die überschüssige Milch der 600 Kühe der Agrargesellschaft täglich nach Cham in die Molkerei Goldsteig geht. Milch über die Grenze exportieren zu können, war fast die Rettung für den Betrieb in Draženov. Der Preisverfall, verschärft durch das Russlandembargo, brachte jährliche Verluste von knapp dreihundert Tausend Euro. In so schwierigen Zeiten ist die Grenznähe für uns ein Vorteil, sagte Václav Kocek. Am Milchpreis hängt viel für die Landwirte auf beiden Seiten: Akzeptables Einkommen, Abbau von Belastungen und Spielraum für Investitionen. So wie der tschechische Gast vom Großbetrieb, der die auf zwei Ställe verteilten 600 Kühe aus betriebswirtschaftlichen Gründen in einem Stall zusammenfassen will, stehen die bayerischen Bauern unter dem Druck, zu modernisieren, wirtschaftlicher zu werden und Nischen zu finden. Dies wird nur möglich sein, wenn der Milchpreis besser wird, war die grenzüberschreitend einhellige Antwort.  

Gibt es weitere Aspekte, von denen die Landwirte in Grenznähe profitieren, fragte die Moderatorin in die Runde. Bioproduktion, Agro- und Ökotourismus sind bestimmt noch ausbaufähig, meinte Jaroslav Uher. Nicht wenige Oberpfälzer Bauern sind inzwischen Pächter und Eigentümer landwirtschaftlicher Grundstücke in Tschechien. Biogasbetriebe in der Region sichern sich auf diesem Weg ihren Maisbedarf. Sogar Ackerbaubetriebe aus dem Schwandorfer Raum bewirtschaften Flächen in der Nähe von Pilsen. „Besteht da nicht die Angst vom Ausverkauf der landwirtschaftlichen Flächen in Grenznähe in Tschechien?“ kam die Frage aus dem Publikum. „Ja, es sind immer mehr Agrarfahrzeuge mit deutschem Kennzeichen in der Erntezeit zu sehen und ich bin zuständig für die Kontakte mit unseren Miteigentümern, die ihre Grundstücke in der Gesellschaft eingebracht haben. Nur wenn wir mit ihnen ein gutes Verhältnis pflegen, können wir sie vielleicht davon abhalten, lukrativen Kaufangeboten aus Deutschland nachzugeben“ sagte der erfahrene Agronom Václav Kocek. Kritische Fragen nach dem Chemieeinsatz in der Landwirtschaft auf beiden Seiten, dem Bild der Bauern in der Öffentlichkeit, ob in der Berufsausbildung auch die globalen Herausforderungen Thema sind und was passieren muss, um die junge Generation für den Beruf des Landwirts zu begeistern, bestimmten die Wortmeldungen aus dem Publikum.  

Die fast zwei Stunden aufschlussreiche Diskussion zeigte, dass aktuelle grenzüberschreitende Themen auf großes Interesse stoßen. Nach den Dankesworten an die Moderatorin, den Dolmetscher, den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds als Förderpartner und das CeBB-Team setzten sich an den Stehtischen die Gespräche in großer Bandbreite fort. 

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