Böhmerwaldseminar zur Frage der Identitäten im ehemaligen Sudetengebiet
Der Adalbert Stifter Verein München veranstaltet am 08. und 09.06.13 das 11. Böhmerwaldseminar im grenznah gelegenen Klenčí pod Čerchovem / Klentsch. Die grenzüberschreitende Tagung zur Frage nach Identitäten im ehemaligen Sudetengebiet bzw. in den böhmischen Ländern findet in Zusammenarbeit mit dem Centrum Bavaria Bohemia (CeBB) in Schönsee statt.
Das Böhmerwaldseminar ist eine jährliche grenzüberschreitende Tagung zur deutsch-böhmischen Kulturgeschichte und Literatur, die seit elf Jahren regelmäßig stattfindet und die für die breite, an den deutsch-tschechischen Beziehungen interessierte Öffentlichkeit gedacht ist. Heuer steht die Frage nach der Herkunft der Menschen im ehemaligen Sudetengebiet bzw. in den böhmischen Ländern im Mittelpunkt.
Kaum jemand weiß, dass griechische Flüchtlinge während des Bürgerkriegs in Griechenland 1946-49 in die Tschechoslowakei kamen, um dort einige nach der Vertreibung von Sudetendeutschen verlassene Gebiete wieder zu besiedeln. Auch Roma aus vielen Ländern Mittelosteuropas fanden nach 1945 im tschechischen Grenzgebiet eine neue Heimat. Welche Identität(en) haben sie sich dabei bewahrt? Ebenso wird über das Selbstverständnis der deutschen Minderheit in der Tschechischen Republik, die noch knapp 30.000 Angehörige zählt, auf der Grundlage eines Buchprojekts diskutiert.
An einigen Beispielen ist zu sehen, wie sich Angehörige der Enkelgeneration von Sudetendeutschen mit den eigenen Wurzeln auseinandersetzen. Weitere Beiträge setzen sich mit der tschechischen nationalen Wiedergeburt am Beispiel der Literatur und dem tschechischen Schriftsteller Jindřich Šimon Baar auseinander. Die Tagung beschließt am Abend ein Konzert der Gruppe Chodovanka aus Domažlice / Taus.
Weitere Informationen und Programm: www.stifterverein.de


