Regensburg und Passau ehren Václav Havel

Mit den beiden ostbayerischen Preisen erhielt der Schriftsteller und Staatsmann Václav Havel zwei weitere Auszeichnungen in einer stattlichen Reihe von internationalen Ehrungen.
Den Regensburger Brückenpreis überreichte Oberbürgermeister Hans Schaidinger einem sichtlich bewegten Václav Havel, der schon bei seinem Weg zum Historischen Reichssaal im Alten Rathaus von Passanten stürmisch beklatscht und um Autogramme gebeten worden war. Urkunde und Bronzefigur – dem “doppelten Nepomuk” aus Schönsee nachgebildet und als Patron Böhmens auch bei uns viel verehrt – verleiht die Stadt Regensburg Persönlichkeiten, die sich als “Brückenbauer” zwischen Völkern und Kulturen besonders hervorgetan haben.

Dies hat der ehemalige Präsident in Prag in seinem ständigen Bemühen um Verständigung und Versöhnung zwischen den Nachbarländern Tschechien und Deutschland zweifellos getan. “Treue zu sich selbst, seinen Worten und Taten, sensible Menschenkenntnis und nicht zuletzt die Erfahrung der Unfreiheit am eigenen Leib” hätten Havel bestimmt, zwei Nationen “in fruchtbarer Weise einander wieder anzunähern”, sagte Schaidinger.

“Deutschland ist unsere Inspiration wie unser Schmerz.” Das Wort des Schriftstellers und Staatsmanns Havel und das dialektische Prinzip seines Denkens nahm der Oberbürgermeister als Motto für den “Brückenpreis”, dessen Figur nicht nur in eine Richtung blicke, sondern zwei Seiten wahrnehme: “Sie haben Bürger, Politiker, junge Menschen und von den Schrecken des Krieges Gezeichnete davon überzeugt, wie befreiend es sein kann, Vorurteile abzubauen.” In seiner Laudatio bezeichnete Bundestagspräsident Lammert Havel, “der bereits alle großen deutschen Preise erhalten hat”, als Exponenten des neuen Europas.

Quellen: Süddeutsche Zeitung und www.Oberpfalznet.de: Netzcode: 10926301, 25.09.2006