Vier kippende Pfeiler
Das Kunstforum Ostdeutsche Galerie in Regensburg zeigt eine Arbeit der mit dem diesjährigen Lovis-Corinth-Preis ausgezeichneten tschechischen Konzeptkünstlerin Magdalena Jetelová. Die dreiteilige Installation charakterisiert "Prozesse und Phänomene des Niedergangs, des Abschieds und der Perspektivlosigkeit" in der globalisierten europäischen Gesellschaft. Der Blickfang sind vier Pfeiler, die in verschiedene Richtungen kippen.
Magdalena Jetelová zählt zu den herausragenden, international anerkannten Künstlerinnen der Gegenwart. Sie wurde 1946 in Semily in der Tschechoslowakei geboren und emigrierte 1985 in die Bundesrepublik Deutschland. Bereits 1987 war sie auf der 8. documenta in Kassel vertreten. Nach zahlreichen Stipendien und Preisen war sie von 1990 bis 2004 als Professorin an der Akademie für bildende Künste in Düsseldorf tätig. Seit 2004 ist Magdalena Jetelová Inhaberin des Lehrstuhls für Bildhauerei an der Akademie für Bildende Künste in München. Zu Beginn ihrer künstlerischen Laufbahn machte Magdalena Jetelovà hauptsächlich mit raumsprengenden Möbelskulpturen aus monumentalen Eichenstämmen als ironisches Abbild der bestehenden Machtstrukturen in der realsozialistischen Wirklichkeit von sich reden. Heute sind es spektakuläre, hochkomplexe Raum- und Wahrnehmungstransformationen, die die Künstlerin mit elektronischen Medien oder durch kategorische Eingriffe in der Natur und im urbanen Freiraum, in musealen Innenräumen oder an Monumenten des Krieges inszeniert.