Elitestudiengang für Osteuropa – neues Angebot der Universität Regensburg

Die Universität Regensburg war beim Wettbewerb der bayerischen Universitäten um die neuen Elitestudiengänge ausgesprochen erfolgreich: u.a. sind mehrere Wissenschaftler unter der Federführung des Europarechtlers Prof. Rainer Arnold am Elitestudiengang Osteuropa beteiligt, für den die Ludwig-Maximilian-Universität München die Federführung hat. Der Aufbaustudiengang dauert vier Semester und schließt mit einem Master oder einem Magister ab.
Die Ansprüche an die Studienbewerber sind sehr hoch: Sie müssen bereits eine bestandene Zwischenprüfung haben oder einen ersten Studienabschluss, beispielsweise einen Bachelor. Wer auf ein neues Fach wechselt, muss alle Kurse aus dem Grundstudium nachholen. Außerdem werden sehr gute Kenntnisse in Englisch vorausgesetzt sowie in einer Ostsprache. Während des Studiums lernen die Studenten dann eine zweite osteuropäische Sprache. Die Schwerpunktfächer während des Studiums sind Geschichte Ost- und Südosteuropas, Slawistik, Interkulturelle Kommunikation, vergleichende Kulturwissenschaften und Jura. Als Ergänzungsfächer gibt es Betriebswirtschaft und Politikwissenschaft. Dazu kommt noch ein Praktikum, ein interdisziplinärer Projektkurs, bei dem z. B. eine Ausstellung vorbereitet wird, sowie eine Sommerschule. Und natürlich eine ganze Menge von Prüfungen. Von den 69 Bewerbern wurden am Ende nur 23 aufgenommen, berichtet Professor Arnold. 19 davon studieren in München an der LMU und vier an der Universität Regensburg. Arnold geht davon aus, dass die Zahlen im nächsten Wintersemester deutlich ansteigen werden. Neben Prof. Arnold (Jura) beteiligen sich in Regensburg auch Prof. Walter Koschmal (Slawistik), Prof. Marek Nekula (Westslawistik) und Prof. Friedrich-Christian Schroeder (Straf- und Ortsrecht) am Elitestudiengang. Das Fach Jura kann nur in Regensburg belegt werden, die Geschichte ist die Domäne der Universität in München. Alle Themen werden mit einem ausgeprägten Gegenwartsbezug gelehrt. Die Väter des Studiengangs hatten die EU-Osterweiterung im Blick, als die den Lehrplan zusammenstellten. “Die Studierenden sollen befähigt werden, Entwicklungen und Situationen in Osteuropa zu analysieren”, sagt Arnold. Dabei helfen den Juristen die vielfachen Beziehungen von Prof. Arnold nach Osteuropa. Er kann seine Elite-Studenten zu internationalen Seminaren nach Warschau oder Prag mitnehmen, an denen er selbst beteiligt ist. Das Ziel des ganzen Studiengangs: Die Absolventen sollten später “verantwortungsvolle Aufgaben in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaften übernehmen können”. (Zusammengefassung eines Berichts von Peter Brielmeier in der MZ v. 10.01.05)