Zwei Schlüssel öffnen den Schlagbaum bei Schwarzach – Festakt in Schwarzach mit tschechischen und deutschen Ehrengästen
Wolfgang Houschka vom NEUEN TAG berichtete am 6.10.03 über den Festakt zur Schlüsselübergabe im Rahmen einer grenzüberschreitenden Feuerwehrübung am 4.10.03 in Schwarzach. Kreisbrandrat Hammerer: "Ein lange gehegter Wunsch erfüllt sich". Die Anspannung war ihm anzumerken. Doch dann, als alles reibungslos ablief, fiel sie von Kreisbrandrat Siegfried Hammerer ab. Der 56-Jährige konnte endlich eine Erfolgsbilanz seiner langen Vorbereitungsarbeit ziehen. Als der Brandrat am schmalen Grenzübergang Schwarzach vor die Ehrengäste trat, hatte er Anlass zu großen Worten. Er sagte: "Jetzt geht ein lange gehegter Wunsch für uns in Erfüllung. Die Politik hat dafür gesorgt, dass die Feuerwehr endlich diesen Übergang nutzen kann". Für das Öffnen des Schlagbaumes waren zwei Schlüssel notwendig. Sie wurden feierlich übergeben, wobei der Bürgermeister von Rybnik, Josef Strnot, zunächst den Schlagbaum auf tschechischem Gebiet symbolisch entriegelte.
Wenige Meter weiter oben, vor den letzten Häusern des Dorfes Schwarzach, tat dies wenig später der Schwandorfer Landrat Volker Liedtke mit dem zweiten Schlüssel. Es gab eine Reihe von Reden an diesem regnerischen Morgen. In allen Ansprachen kam die Freude über das nun endlich möglich gewordene “Miteinander” zum Ausdruck. Besonders bei den Bürgermeistern. Josef Strnot aus Rybnik sagte: “Wir haben darauf gewartet”. Sein Amtskollege Günter Holler aus Stadlern fügte hinzu: “Was hier geschieht, zeigt uns auf, dass Vorsorge für die Zukunft getroffen wird”. Mit einem Glas Sekt stieß man auf diese Zukunft an. Dann rollte von tschechischer Seite her ein Löschschlauch auf den Schlagbaum zu und wurde mit einem deutschen Schlauch gekuppelt. Sekunden später ertönte der Befehl “Wasser marsch”, konnte zum symbolischen Löscheinsatz gemeinsam an das Strahlrohr gegriffen werden. Als dies geschah, hatten der Direktor der Feuerwehren im Bezirk Pilsen, Jaroslav Salivar, und der Chef der Berufsfeuerwehr Domazlice, Vaclav Formanek, von Brandrat Siegfried Hammerer bereits eine Alarmkartei für den Ernstfall erhalten. Salivar sagte bei der Übergabe, er baue auf die Freundschaft und hoffe auf deren Erhalt. Damit war endgültig formell vollzogen, was man angestrebt und auf dem politischen Weg voran gebracht hatte: Dass es keine Trennung und Bürokratie mehr gibt, wenn Gefahr für Hab und Gut, Leib und Leben besteht. Wie professionell sie für den Schutz und das Einschreiten gerüstet sind, bewiesen wenig später böhmische und oberpfälzische Löschmannschaften bei einer ersten gemeinsamen Übung.
