Deutsche und tschechische Feuerwehren übten erstmals gemeinsam bei einer Feuerwehrübung am 4.10.03

Wolfgang Houschka berichtet im NEUEN TAG am 6.10.03: Hand in Hand gegen die Katastrophe Ein historischer Tag für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit war die gemeinsame Feuerwehrübung von deutschen und tschechischen Feuerwehren aus dem östlichen Landkreis Schwandorf und dem Gebiet Domazlice.
Weit über ein Jahrzehnt nach der Grenzöffnung haben deutsche und tschechische Feuewehren am vergangenen Samstag am Übergang Schwarzach bei Stadlern erstmals gemeinsam geübt. Die eingesetzten Mannschaften bekämpften einen angenommenen Waldbrand und simulierten dabei eine Situation, die täglich in diesem dichten Forstbereich vorkommen kann. Den Ernstfall hatte es heuer im Juni bei einem ausgedehnten Waldbrand unweit vom Charlottenthal bereits gegeben. Jetzt folgte die “Generalprobe”. Unter der Leitung des Schwandorfer Brandrates Siegfried Hammerer und des Oberviechtacher Kreisbrandinspektors Manfred Pohl wurde bei strömendem Regen “Alarmstufe 3” für zahlreiche Feuerwehren aus den Bereichen Oberviechtach, Schönsee, Domazlice, Houstoun und Rybnik ausgelöst. Die Übung beinhaltete das Verlegen langer Schlauchstrecken, sie ging ferner auch mit dem Einsatz eines BGS-Hubschraubers einher. Der Helicopter wurde mit großen Behältern bestückt, die er aus einem eigens aufgebauten 60.000-Liter-Wasserbecken füllte und dann über der angenommenen Brandstelle entleerte. Das sorgsam vorbereitete Planspiel führte den zahlreichen Beobachtern vor Augen, dass es da und dort noch Abstimmungsschwierigkeiten zwischen den Einsatzkräften gibt. Sie fußten am Samstag vornehmlich auf sprachlichen Hürden. Deutlich aber wurde andererseits, dass jede mögliche Waldbrandkatastrophe im Oberpfälzer Wald und im Böhmerwald nur durch ein gemeinsames Vorgehen der zur Bekämpfung zuständigen Einheiten in den Griff bekommen werden kann. Dieses allererste “Schulter an Schulter” sei dringend notwendig gewesen, erklärte später Kreisbrandrat Siegfried Hammerer, der sich über das große Zuschauerinteresse trotz des miserablen Wetters freute. Unter den Beobachtern befanden sich hohe Vertreter oberpfälzischer und tschechischer Behörden. Vor der Großübung hatte es am Schlagbaum des Grenzüberganges Schwarzach einen Festakt gegeben.
